Provinzen neigen zur Übertreibung ...
Schon jetzt geschummelt: Chinas neue BIP-Zahlen 2013

Chinas Provinzregierungen übertreiben bei den BIP-Zahlen. Foto: STR / AFP / Getty Images
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Chinas Provinzen haben zur Berechnung des Bruttoinlandsproduktes (BIP) 2013 Zahlen eingereicht, die nicht der Wahrheit entsprechen können. Wie die Beijing Times vor kurzem berichtete, übertreffen die bisher gelieferten BIP-Zahlen bereits das gesamte BIP Chinas – und das, obwohl die Ergebnisse von sieben Provinzregierungen noch ausstehen.
„Modifizierte Daten“
Die Lokalregierungen modifizieren ihre Daten, „damit sie besser aussehen und die Energiespar- und BIP-Auflagen, sowie andere Faktoren erfüllen“, sagte Liu Yuanchun, ein Wirtschaftsexperte der Remin Universität der Beijing Times.
Ein Grund für die großzügigen Zahlen sei die Doppelberechnung von Wirtschaftsprojekten, die mehrere Provinzen übergreifen, so Liu. Da käme es dann schon mal vor, dass wegen buchhalterischer Ungenauigkeit ein Projekt zweimal in der Statistik auftaucht.
Bisher haben 24 Provinzen ihre BIP-Zahlen veröffentlicht, vier haben lediglich BIP-Wachstumsraten abgeliefert, drei haben noch keinerlei Ergebnis geliefert. Anhand der Daten berechnete Chinas Nationales Statistikamt für 28 Provinzen ein Gesamt-BIP von 58, 9423 Billionen Yuan oder rund 7,3678 Euro. Der letzte Stand von Chinas nationalem BIP lag für die insgesamt 31 Provinzen und „regierungsunmittelbaren Städte“ jedoch nur bei 56.8848 Billionen Yuan, rund 7,1106 Billionen Euro.
Wachstumsaussichten
2013 hatten sich 24 Provinzen vorgenommen, ein zweistelliges BIP-Wachstum zu erreichen, was sich in der Tat nicht umsetzten ließ. 13 meist zentral- und westchinesische Provinzen erreichten ihre Ziele. Die höher entwickelten Ostprovinzen blieben dagegen unter 9 Prozent – mit Peking (7,5 Prozent) und Shanghai als Schlusslicht.
Die Wachstumsziele für 2014 sind moderater: Lediglich Chinas reichste Provinz Guangdong hob ihre Prognose an, 20 Provinzen schraubten ihre Erwartungen zurück. 5 Provinzen hielten an ihren Zielen fest.Sonst bleibt alles wie im Jahr 2013: Westchina rechnet mit größerem Wachstum als der Osten.
Liu Shangxi, ein Fiskal-Forscher des chinesischen Finanzministeriums meinte, basierend auf „pro-infrastrukturellem Wandel und pro-Reform“ sei es unrealistisch, großes Wachstum zu erwarten. „Die Wachstumsrate herunter zu setzten ist da absolut normal“, so Liu.
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