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Southern Weekly Redakteure nehmen es mit Chinas Zensoren auf

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Logo der chinesischen Zeitung "Southern Weekly". Foto: NTD Television

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Lesedauer: 1 Min.

Der Kampf zwischen der freien Presse und der Medienzensur in China ist nicht neu, hat aber in Südchina eine überraschende Wendung genommen.
Sechs Journalisten des Magazins Southern Weekly reichten am Donnerstag eine formelle Beschwerde gegen den Propaganda-Chef der Provinz Guangdong ein. Weitere 51 ehemalige Journalisten der Southern Media Group forderten dessen Rücktritt.
Alles dreht sich um einen Leitartikel, den das Magazin zum Neujahr bringen wollte. Ohne Wissen der Redakteure hatte Propaganda-Chef Tuo Zhen den Artikel umgeschrieben: Von einem Ruf nach politischen Reformen zu einem Tribut an die KP-Chinas.
[Zhu Xinxin, Ehemaliger Redakteur, Hebei Volkssender]:
„Die [Redaktion] ist so lange unterdrückt worden. Diese massive Umformulierung ist eine Blasphemie für die Unabhängigkeit der Medien. Die Behörden unterdrücken die Medien. Das ist eine brutale Einmischung in das Recht der Öffentlichkeit, sich auszudrücken.“
Über Chinas Twitter-Variante Weibo wurde dieser Vorfall bekannt. Der Schriftsteller und Gesellschaftskritiker Li Chengpeng hat mehr als sechs Millionen Follower. Er schrieb, dass Tuo Zhens Aktionen nicht anders sind, als eine Zeitung zu verbrennen.
Doch die Zensoren haben eingegriffen. „Southern Weekly“ ist auf Weibo bereits ein gesperrter Begriff. Mehrere Mitarbeiter der Zeitschrift sagen, dass ihre Weibo-Accounts gesperrt wurden. Reposts des Briefes, der Tuo Zhen zum Rücktritt auffordert, werden ebenfalls gelöscht.
Gegründet 1984 hat die Southern Media Group einen guten Ruf für ihre kühne Berichterstattung. Konflikte mit der Propaganda sind nicht unbedingt neu. Doch dieser scheint von anderer Qualität zu sein.

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