15 Tibeter in Haft
Tibet: Freilassung von Schriftsteller gefordert – verhaftet

Weil sie die Freilassung eines inhaftierten Schriftstellers forderten, wurden 15 Tibeter verhaftet. Symbolfoto.
Foto: Prakash Mathema AFP / Getty Images
15 Tibeter wurden vergangene Woche im Landkreis "Driru" in der Gemeinde "Shamchu" in Tibet festgenommen, weil sie die Freilassung eines Schriftstellers und seines Freundes vorantreiben wollten. Bittgesuche in Gruppen von mehr als fünf Personen wurden vom chinesischen Regime verboten, nachdem es die Vorschriften in der Region verschärft hatte. Das berichtet Radio Free Asia ( RFA).
Der Schriftsteller Tsultrim Gyaltsen wurde am 11. Oktober verhaftet und sein Freund Yugyal, ein ehemaliger Polizist, am darauffolgenden Tag festgenommen. Dorfbewohner sagten, dass ihre Anträge auf Freilassung der beiden von den lokalen Beamten ignoriert worden seien. Nach Einreichung der schriftlichen Petition, die die Beamten forderten, erhielten sie jedoch keine Antwort, sagte eine RFA Quelle.
Frauen wollten Männer aus Gehirnwäsche befreien
Aufgrund des Schweigens der Behörden machten sich drei einheimische Frauen für eine Antwort stark, nachdem sie von einer erzwungenen "politischen Umerziehung" (Gehirnwäsche) der beiden Inhaftierten gehört hatten. Das Team, welches die Gehirnwäsche durchführte, rief die Polizei und die drei Frauen wurden am 3. November festgenommen.
"Sie forderten eine Erklärung über die Festnahme der beiden Tibeter und welche Gesetze die Beiden verletzt hätten und beschwerten sich über die willkürlichen Inhaftierungen von Tibetern," so die Quelle. Etwa zur gleichen Zeit wurde eine Gruppe von 12 jungen Tibetern in der Nähe der Gemeinde festgenommen. Es gibt kein offizielles Statement über den Verbleib von Gyaltsen und Yugal.
„Separatistischer Aktionen“ beschuldigt
Die Behörden beschuldigen Gyaltsen, "separatistische" Aktionen durchgeführt zu haben. Außerdem habe er "leichtfertige" Reden gehalten, während die Schüler und Anwohner gegen die Aktivitäten der Behörden in Driru protestierten. "Die Polizei durchsuchte seine Wohnung und entwendete seinen Computer, Bücher und Handys", so der Informant zu RFA.
Während eines weiteren Vorfalls in Driru verbaten lokale Beamte den Tibetern, in Gruppen von mehr als fünf Personen Bittgesuche zu stellen. Dies würde als Akt "politischen Terrors" bezeichnet, sagte ein Sprecher des Tibet Zentrums für Menschenrechte und Demokratie (TCHRD). Anstelle von Bittgesuchen in Gruppen abzuhalten, wurden die Tibeter angewiesen, ihre Petitionen schriftlich einzureichen.
Lage verschärfte sich unter der neuen KP-Führung
Die Politik des neuen Präsidenten Xi Jinping ist laut TCHRD den Tibetern gegenüber sehr repressiv. Aggressive Massenüberwachungs-Kampagnen wie "Zum Vorteil der Massen, zur Sicherung der Stabilität", "Das Gitter Management", "Die neuen sozialen Dörfer" und das kürzlich angekündigte System "Fortschrittlicher gemeinsamer Haushalt" würden zunehmenden Widerstand bei den Einwohner hervorrufen. Die Antwort der Behörden auf den Widerstand der Einheimischen seien Gewalt und Verhaftungen.
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