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Abschwung und Depression

Wohlhabende Chinesen verkaufen ihre Luxusgüter für schnelles Geld

Chinas Null-COVID-Strategie wirkt sich nicht nur auf die weltweiten Lieferketten aus, auch der inländische Luxussektor ist derzeit im Abschwung. Immer mehr wohlhabende Menschen verkaufen ihre Designer-Handtaschen oder -Uhren.

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Luxuswaren in einem Geschäft in Hongkong am 14. April 2006.

Foto: PHILIPPE LOPEZ/AFP via Getty Images

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Lesedauer: 4 Min.

China-Experte und Politikkommentator Xia Yifan in den USA sagte der chinesischen Epoch Times, dass chinesische Verbraucher, vor allem wohlhabende, beim Kauf von Luxusartikeln zurückhaltend sind. Sie haben kein Geld mehr und müssen sogar ihre Luxusgüter verkaufen, um ihren Lebensstandard halten zu können.
Die wirtschaftliche Depression und die Auswirkungen der wiederholten „Null-COVID“-Maßnahmen haben das Wachstum in vielen Städten Chinas gebremst, sagt er.

Die Wirtschaft verlangsamt sich

Kleine und mittlere Unternehmen würden nacheinander schließen und den lokalen Behörden sei das egal, sagt Xia. Für die Funktionäre der Kommunistischen Partei sei es wichtiger, Pekings politische Befehle auszuführen, als sich um den Lebensunterhalt der Menschen und die Wirtschaft zu kümmern – ganz zu schweigen von ihrer Unfähigkeit, die Probleme zu lösen.
Aufgrund der mangelnden finanziellen Sicherheit sind viele Chinesen pessimistisch und suchen nach einem Ausweg. Einige planen, ins Ausland auszuwandern, andere veräußern  Vermögensgegenstände, um mehr Bargeld zur Verfügung zu haben, so Xia.
Ein einflussreicher Luxusgutachter mit dem Nachnamen Tian erzählte der „Shanghai Hotline“, dass viele Kunden ihn kürzlich kontaktierten, um ihre bei ihm gekauften Luxustaschen zu einem reduzierten Preis zu verkaufen.
Laut Tian hat die Hermes Himalaya-Luxustasche mindestens zehn Prozent an Wert verloren. Die Tasche wurde zuvor zu einem Preis von fast 1,5 Millionen Yuan (etwa 220.000 Euro) gehandelt. Auch bei der Luxusuhrenmarke Patek Philippe sanken die Preise auf dem Gebrauchtmarkt.

Gekaufte Waren bleiben gehortet

Eine Kundin in Hangzhou verkaufte Tian mehr als zehn Hermes-Taschen für schnelles Geld. Einige dieser Taschen hatte sie erst im vergangenen Jahr gekauft. Sie brauchte das Geld dringend, um das angeschlagene Unternehmen ihres Mannes zu unterstützen, und „der Cashflow war ziemlich knapp“, erzählte sie Tian.
Tian sagte, dass die meisten der von ihm sichergestellten Handtaschen nicht von Einzelhändlern stammten, sondern aus den geschlossenen Geschäften seiner Freunde.
„In der ersten Jahreshälfte hatten viele Secondhand-Luxusgeschäfte weniger Kunden, und bei den online verkauften Waren gibt es einen Rückstau beim Kurierdienst. Gekaufte Waren bleiben gehortet, und die Lieferkette ist unterbrochen“, sagte er.

Auswirkungen der Corona-Maßnahmen

Auch Li Yi aus der Luxusbranche hat in diesem Jahr viele große Luxusgüter zurückerhalten. Anfang April erhielt sie 30 Nachrichten von Kunden, die ihre Designer-Handtaschen verkaufen wollten, wie „Shanghai Hotline“ berichtet.
„Einmal brachte ein Mann Luxusgüter im Wert von drei Millionen Yuan (etwa 440.000 Euro) herein, darunter Uhren, Taschen und etwas Schmuck“, sagte sie.
„Die Luxusmarken werden in diesem Jahr schwer zu verkaufen sein”, sagte Li, „die Leute haben kein Geld, das sie ausgeben können, weil die Auswirkungen der laufenden Pandemiemaßnahmen zu spüren sind.“
Chinas Lockdown-Maßnahmen in der COVID-Zeit führten zu Unterbrechungen der Lieferkette, die sich auf den Verkauf von Luxusgütern und auf die Außenhandelslinien auswirkten.
„Dies ist erst der Anfang, und es wird in Zukunft noch schlimmer werden“, sagte der China-Beobachter Xia. Er verwies dabei auf die derzeitige Lage der Wirtschaft des Landes und die Lebensumstände der Menschen.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: Wealthy Chinese Selling Their Luxury Items for Quick Cash Amid Economic Downturn (deutsche Bearbeitung sza)

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