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Angezapfte Telefone, verdeckte Ermittlung - so wurde Miri-Clanchef Ramadan A. geschnappt

Beamte zapften Telefone an und dokumentierten die illegalen Machenschaften des Clans, der in mehreren deutschen Städten operiert. Raubüberfälle, Einbrüche, Gewaltdelikte, Prostitution, illegaler Medikamentenhandel und Geldwäsche durch Immobiliengeschäfte stehen ebenso auf dem Plan der Miri-Bande wie Rauschgifthandel.

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Die Staatanwaltschaft hat gegen den Miri-Clanchef und vier Bandenmitglieder Anklage wegen Drogenhandels erhoben.

Foto: Christian Charisius/dpa

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Ein Teil der Miri-Bande wurde im Oktober 2018 von der Polizei geschnappt. Details darüber gab der “Focus” jetzt bekannt.
Nachdem einer achtköpfigen Gang des Miri-Clans am Neujahrsmorgen 2018 der Einlass in die Diskothek „Prater“ in Bochum verwehrt worden war, raste ein Gangmitglied mit einer Pistole in Richtung Disco-Tür und brüllte aus seinem Auto „Das bedeutet Krieg! Ihr werdet schon sehen.“  Als ein Türsteher das Kennzeichen aufschreiben wollten, fuhr ein anderes Clanmitglied ihn über.
Ermittler gegen organisierte Kriminalität nahmen die Spur zum Miri-Boss Ramadan A. aus Sachsen und seine Familie in Bochum auf. Die Beamten zapften die Telefone an und erfuhren so vom Drogenhandel des Clans.

Drogendeal mit Creatin

Ein verdeckter Ermittler orderte 200 Gramm Kokain vom libanesischen Miri-Clan. Erst drohte der Deal wegen Lieferschwierigkeiten zu platzen. Am 28. September 2018 übergaben vier Clan-Mitglieder dann schließlich ein Päckchen auf einem Parkplatz an der Drosterner Straße gegenüber Übergabe von 7400 Euro. Statt Kokain lieferten sie Creatin – ein Muskelaufbaupräparat, so „Focus“.
Am 23. Oktober 2018 verhafteten Bochumer Beamte die fünfköpfige Miri-Bande, unter denen auch Clanboss Ramadan A. (32) ist. In der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft geht es um insgesamt 5,3 Kilogramm Marihuana, 400 Gramm Kokain und Betrug.
Raubüberfälle, Einbrüche, Gewaltdelikte, Prostitution, illegaler Medikamentenhandel und Geldwäsche durch Immobiliengeschäfte stehen ebenso auf dem Plan der Miri-Bande wie Rauschgifthandel.
In keiner deutschen Stadt wird mehr Kokain konsumiert als in Dortmund, wo die Miris leben. Doch inzwischen machen sie auch in Bochum, Herne, Essen sowie ostdeutsche Gebiete wie Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Sachsen ihre Deals.
Der libanesische Miri-Clan umfasst 30 Familien und insgesamt 2600 Angehörigen im Bereich Bremen und Niedersachsen. Bundesweit soll es insgesamt 8000 Mitglieder geben, von denen nicht unbedingt alle kriminell sind. (sua)

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