Entführt und missbraucht in Potsdam: Mädchen (6) verschwand im Möbelhaus - Geflüchtetes Opfer 22 Stunden später gefunden
Die Polizei konnte einen 58-jährigen Mann verhaften, wegen Entführung und Kindesmissbrauch.

Der Mann, dem sexueller Missbrauch und Freiheitsberaubung einer Sechsjährigen in Potsdam vorgeworfen werden, hat sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert.
Foto: Paul Zinken/dpa
Das Amtsgericht Potsdam hatte am Montagnachmittag gegen einen 58-jährigen Mann Haftbefehl erlassen. Der Vorwurf: Er soll ein 6-jähriges Mädchen entführt und sexuell missbraucht haben.
Samstag, 25. Mai, 15.30 Uhr
Das Kind verschwand am Samstag, 25. Mai, in einem Möbelhaus in Potsdam-Drewitz, als es mit seinem Vater und drei weiteren Kindern dort unterwegs war. Die Kleine hatte die Gruppe verlassen und war in einen Aufzug gestiegen. Als der Vater ihr hinterhereilt, war das Kind plötzlich nicht mehr zu sehen.
Nach eigenen Suchmaßnahmen mit Freunden wendet sich der Vater an die Polizei und gibt eine Vermisstenanzeige auf. Das Möbelhaus wird noch einmal untersucht, die Umgebung von Polizisten mit Hunden durchsucht. Ein Polizeihubschrauber fliegt über dem Gebiet.
Sonntag, 26. Mai, 13.45 Uhr
Eine Polizistin erkennt das Mädchen auf dem Gehweg. 22 Stunden war es verschwunden. Es weint und ist am Knie verletzt. Im Krankenhaus wird die 6-Jährige untersucht. Beamten gegenüber gibt das Kind an, “geklaut” worden zu sein.
Das Mädchen, die kleine Tuong An, führt die Polizei zu einer Wohnung in einem Plattenbau. Aus dieser hatte es sich herausschleichen können. Der Tatverdächtige, ein gewisser Willi D. (58) wird widerstandslos festgenommen.
Polizeibekannt
Der Entführer des Mädchens war der Polizei bereits bekannt und einschlägig vorbestraft, wie die Staatsanwaltschaft Potsdam am Mittwoch auf Nachfrage mitteilte.
Am Montagnachmittag wurde das ärztliche Untersuchungsergebnis bekannt gegeben: Spuren von sexuellem Missbrauch.
„Wir ermitteln gegen den Beschuldigten jetzt auch wegen des Verdachts des schweren sexuellen Missbrauchs.”
(Markus Nolte, Staatsanwaltschaft Potsdam)
Nach Angaben der “Bild” würden dem Mann im Fall einer Verurteilung mindestens zwei Jahre Haft drohen.
Er sitzt in Untersuchungshaft und schweigt bislang zu den Vorwürfen.
(dpa/sm)
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