Iranischer Richter tot in Bukarest aufgefunden
Ein iranischer Richter der von Teheran wegen mutmaßlicher Korruption gesucht wird ist in der rumänischen Hauptstadt Bukarest tot aufgefunden worden.

Die Skyline von Bukarest mit Schwerpunkt auf dem historischen Krankenhauskomplex Coltea.
Foto: iStock
Ein von Teheran wegen mutmaßlicher Korruption gesuchter iranischer Richter ist in der rumänischen Hauptstadt Bukarest tot aufgefunden worden, offenbar nachdem er aus dem Fenster eines Hotelzimmers gestürzt war. Der 52-jährige Gholamresa M. sei am frühen Nachmittag gefunden worden, teilte die Polizei am Freitag mit. Die Todesumstände seien noch unklar, es gebe aber Hinweise auf einen Suizid.
M. war vergangene Woche in Bukarest festgenommen und unter Aufsicht gestellt worden. Er durfte das Land nicht verlassen und musste sich regelmäßig bei der Polizei melden. Am 10. Juli hätte er wegen eines Auslieferungsantrags der iranischen Regierung vor Gericht erscheinen sollen. Im Iran wird M. wegen mutmaßlicher Korruption gesucht. Er soll Bestechungsgelder in Höhe von 500.000 Euro angenommen haben.
In Deutschland hatte die Journalisten-Organisation Reporter ohne Grenzen vor einer Woche eine Strafanzeige gegen M. beim Generalbundesanwalt in Karlsruhe gestellt. Dabei ging es um die willkürliche Inhaftierung und Folter von 20 Journalisten im Iran im Jahr 2013. Reporter ohne Grenzen war zu diesem Zeitpunkt davon ausgegangen, dass sich der ehemalige Staatsanwalt zur medizinischen Behandlung in Deutschland befand, und hatte seine sofortige Festnahme gefordert. (afp)
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.
0
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.