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plus-iconWunsiedel in Oberfranken

Totes Mädchen (10) im Kinderheim: Junge (11) als Tatbeteiligter in Gewahrsam

Der Tod eines 10-jährigen Mädchens erschüttert das beschauliche Städtchen Wunsiedel im oberfränkischen Fichtelgebirge nahe der tschechischen Grenze.

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Die Straße zu dem Kinder- und Jugendhilfezentrum in Wunsiedel ist abgesperrt. In der Einrichtung ist eine Zehnjährige tot in einem Zimmer gefunden worden.

Foto: Daniel Vogl/dpa

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Lesedauer: 3 Min.

Das Kind wurde am Dienstagmorgen gegen 9 Uhr leblos in einem Zimmer des örtlichen Kinderheims aufgefunden. Die Angestellten alarmierten Polizei und Rettung. Doch dem Mädchen konnte man nicht mehr helfen.
Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft in Hof übernahmen die Ermittlungen. Es wurde die 40-köpfige Sonderkommission „Park“ gegründet.
Am Donnerstagnachmittag reiste Bayerns Familienministerin Ulrike Scharf (CSU) in Wunsiedel an und besuchte in Begleitung von Landrat Peter Berek (CSU), Wunsiedels Bürgermeister Nicolas Lahovnik (CSU) und einem lokalen Landtagsabgeordneten das Kinderheim. Später legte die Ministerin einen Blumenstrauß nieder.

Innenminister Herrmann: „Komplexe Ermittlungen“

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sprach in einem Statement von „hochengagierten und akribischen Ermittlungen“, dank derer man in vergleichsweise kurzer Zeit einen Tatbeteiligten ermitteln konnte.
Aufgrund der Befragung vieler Kinder und Jugendlicher sprach Herrmann von „sehr schwierigen und komplexen Ermittlungen“. Es sei „ausgesprochen viel Fingerspitzengefühl gefragt“.  Nun müsse man „die genauen Hintergründe dieser Schreckenstat“ aufklären.

KJHZ St. Josef: „Wir sind tief erschüttert“

In einem Statement des Kinder- und Jugendhilfezentrums St. Josef in Wunsiedel heißt es: „Wir sind tief erschüttert über den Tod eines 10-jährigen Mädchens in unserer Einrichtung.“ Für Weiteres verwies man auf die Staatsanwaltschaft.
Jetzt sei alles „unnormal“, alles voller Polizei und Journalisten, schreibt das Kinderheim für knapp 90 Kinder und junge Erwachsene mit Erziehungsproblematik in der Familie. „Das Wichtigste für die Kinder sind in dieser Situation Struktur, Sicherheit und die Begleitung durch vertraute Bezugspersonen“, heißt es noch.

Elfjähriger „Tatbeteiligter“

Wie die Epoch Times bereits in einer ersten Meldung berichtete, stellten die Kriminalbeamten frühzeitig Hinweise auf ein Tötungsdelikt fest. In einer späteren Polizeimeldung wurde bekannt gegeben, dass es anhand der Spurenauswertung Hinweise auf eine „Tatbeteiligung eines elfjährigen Jungen aus der Einrichtung in Wunsiedel“ gibt.  In einer früheren Mitteilung wurde bereits erklärt: „Des Weiteren können die Kriminalbeamten Mutmaßungen hinsichtlich eines möglichen Sexualdeliktes derzeit nicht bestätigen.“
„Da der elfjährige Junge nicht strafmündig ist, wurde er in einer gesicherten Einrichtung präventiv untergebracht“, erklärte das Polizeipräsidium Oberfranken. Die Anhörung des Elfjährigen steht noch aus. Weitere Auskünfte wollte die Polizei nicht geben.
Auf Nachfrage erfuhr die Epoch Times, dass eine Obduktion gemacht worden war. Das Ergebnis wurde jedoch nicht mitgeteilt. Ob der Auffindeort „Zimmer“ auch der Tatort war, wurde weder bestätigt noch dementiert. Der SOKO-Name „Park“ soll auch eher mit der parkähnlichen Umgebung des Kinderheims zu tun haben als mit einem möglichen Tatort. Da die Polizei von einem „Tatbeteiligten“ und nicht von einem „Tatverdächtigen“ spricht, könnten auch noch weitere Kinder oder Jugendliche in das Verbrechen involviert gewesen sein.

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