
Rosarote Lebensmittel: Attraktiv fürs Auge, aber was sagt die Gesundheit?
„Das Auge isst mit“ – ein Leitspruch, den die Lebensmittelindustrie für sich nutzt. Doch hinter den Zusatzstoffen, die das Essen ansprechender aussehen lassen sollen, können sich gesundheitliche Risiken verbergen.

In Deutschland darf Erythrosin zum Anfärben von Kirschen verwendet werden. Symbolbild.
Foto: iStock
Gewisse Zusatzstoffe machen Lebensmittel attraktiver. Sie verleihen der Tütensuppe ihren Geschmack, dem Joghurt seine cremige Konsistenz und den Gummibärchen ihre leuchtenden Farben. Fast 400 Lebensmittelzusatzstoffe sind in Deutschland zugelassen. Darunter verbergen sich jedoch auch Krankmacher. Einer davon ist Erythrosin – auch als E 127 gekennzeichnet.
Erythrosin, ein rosaroter Farbstoff, wird synthetisch aus Erdöl hergestellt. In Deutschland darf er beschränkt in bestimmten Produkten wie kandierten Kirschen, Cocktailkirschen oder Obstsalat mit Kirschanteil verwendet werden. Darüber hinaus findet Erythrosin Anwendung in Tiernahrung, zum Färben von Ostereiern, in Kosmetika – meist Lippenstiften – sowie als Zusatz in Arzneimitteln.
In Arzneimitteln und Kosmetik verboten, in Lebensmitteln erlaubt
In den USA hat die Lebens- und Arzneimittelbehörde (FDA) die Verwendung von Erythrosin in Kosmetikprodukten und einigen Arzneimitteln bereits vor über 30 Jahren verboten. Auslöser dafür waren Tierversuche, die einen Zusammenhang zwischen dem Farbstoff und Schilddrüsenkrebs nahelegten. Paradoxerweise gilt dieses Verbot nicht für die Lebensmittelbranche.
So findet sich Erythrosin in den Vereinigten Staaten bis heute in Tausenden Produkten wie Süßigkeiten und Softdrinks bis hin zu Cerealien und Proteinshakes. Doch nicht ohne Kontroverse. Die US-Bundesstaaten New York und Kalifornien planen nun, diesen Farbstoff zusammen mit vier weiteren schädlichen Lebensmittelzusatzstoffen zu verbieten.
Hyperaktivität bei Kindern entdeckt
Forschungen zeigen, dass Kinder, die täglich nur ein Milligramm Erythrosin zu sich nahmen, eine erhöhte Hyperaktivität und Unruhe im Vergleich zu Kindern aufwiesen, die diesen Farbstoff nicht in ihrer Ernährung hatten.
Trotz zahlreicher Bedenken beteuerte die Internationale Vereinigung der Farbe Hersteller (IACM), dass E 127 (Erythrosin) in den Mengen, die üblicherweise von Menschen konsumiert werden, sicher sei. Sie verwies auf die weitverbreitete Anwendung des Farbstoffs und argumentierte, dass Studien an Menschen relevanter seien als jene an Labor-Tieren.
Erdbeershake lieber mit echten Erdbeeren
Die Verbraucherorganisation CSPI hat im Oktober 2022 zusammen mit zahlreichen Wissenschaftlern eine Petition eingereicht. Sie fordern die FDA auf, Erythrosin von der Liste der zugelassenen Inhaltsstoffe zu streichen.
CSPI-Wissenschaftlerin Lisa Lefferts kritisierte: Für die FDA sei dieser Farbstoff für die Anwendung auf der Haut bedenklich, aber für den Verzehr sei er in Ordnung. „Das ist verrückt“, zitierte sie die „Washington Post“. Aus ihrer Sicht nutze die Industrie diese Farbstoffe hauptsächlich, um ungesunde Lebensmittel „attraktiver zu machen – besonders für Kinder“.
Ihr Gegenvorschlag: Die Lebensmittelbranche solle natürliche Farbstoffalternativen in Betracht ziehen – etwa solche, die aus Obst- und Gemüseextrakten gewonnen werden, auch wenn diese mehr kosten.
„Wir brauchen keine künstlichen Farbstoffe in unserem Essen“, fügte Lefferts hinzu. „Ein Erdbeershake wäre doch viel besser, wenn er mit echten Erdbeeren zubereitet wird.“
Verbraucher, die sich um die Sicherheit von Lebensmittelfarbstoffen sorgen, können diese vermeiden, indem sie beim Einkaufen die Zutatenliste genau studieren.
(Mit Material von theepochtimes.com)
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