
Studie: Ein spätes Frühstück fördert Diabetes – ein spätes Abendessen begünstigt Schlaganfälle
Laut einer neuen Studie sollte man zeitig frühstücken und zu Abend essen. So senkt man das Risiko für verschiedene Krankheiten.

Am Morgen muss es oft schnell gehen. Da bleibt keine Zeit für ein (gesundes) Frühstück.
Foto: MilanMarkovic/iStock
Das moderne Arbeitsleben fordert oft seinen Tribut: Man lässt manchmal aus Zeitgründen das Frühstück ganz ausfallen und isst zu spät zu Abend. Dies hat Folgen für die Gesundheit, wie Wissenschaftler in einer Studie aus dem Jahr 2023 herausfanden.
Im Rahmen der Studie untersuchten die Forscher 103.000 Erwachsene im Median 7,3 Jahre lang. Sie wollten wissen, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Zeitpunkt der Mahlzeiten und dem Auftreten von Typ-2-Diabetes gibt. Laut den Ergebnissen haben Personen, die nach 09:00 Uhr frühstücken, ein um 59 Prozent höheres Risiko für die Entwicklung von Typ-2-Diabetes im Vergleich zu Personen, die üblicherweise vor 08:00 Uhr frühstücken.
Diese Ergebnisse mögen die Anhänger des intermittierenden Fastens überraschen. Denn bei der beliebten 16:8-Fastenmethode lassen viele das Frühstück aus oder verschieben es, um die Fastenzeit in der Nacht zu verlängern. Diese Studie ergab jedoch keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Dauer des nächtlichen Fastens und dem Auftreten von Typ-2-Diabetes. Allerdings senkte die Einhaltung einer nächtlichen Fastenzeit von mehr als 13 Stunden und eines Frühstücks vor 08:00 Uhr das Risiko für Typ-2-Diabetes um 53 Prozent, verglichen mit Personen, die nachts weniger als 12 Stunden fasteten.
Die Verbindung zwischen Frühstückszeitpunkt und Typ-2-Diabetes hat damit zu tun, dass der Körper Zucker morgens am besten verarbeiten kann. Außerdem reagiert er dann empfindlicher auf Insulin. Darüber hinaus wirkt sich das Auslassen des Frühstücks auch auf andere Risikofaktoren für Typ-2-Diabetes aus. Dazu gehören beispielsweise die Erhöhung des schlechten und die Senkung des guten Cholesterins.
Zu diesem Ergebnis kam auch eine chinesische Bevölkerungsstudie aus dem Jahr 2021 mit fast 48.000 Teilnehmern. Ihr zufolge haben Personen, die das Frühstück auslassen, tendenziell schlechtere Blutzucker- und Lipidprofile. Sie neigen auch eher zu Übergewicht. Das Auslassen des Mittag- oder Abendessens hat keine signifikanten Auswirkungen auf den Stoffwechsel.
Spätes Abendessen und Hirngefäßerkrankungen
Neben dem Zusammenhang mit Typ-2-Diabetes untersuchte das Forscherteam in einer anderen Studie aus dem Jahr 2023 auch die Verbindung zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Demnach steigt das Gesamtrisiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit jeder zusätzlichen Stunde, die man das Frühstück aufschiebt, um sechs Prozent. Außerdem hatten Personen, die nach 21:00 Uhr zu Abend aßen, ein um 13 Prozent höheres Gesamtrisiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Personen, die das vor 20:00 Uhr taten.
Die Studie ergab auch, dass ein zu spätes Abendessen das Risiko für zerebrovaskuläre Erkrankungen, einschließlich Hirnthrombose und Hirnblutung, erhöhen kann. Im Vergleich zu einem Abendessen vor 20:00 Uhr stieg das Risiko für Hirngefäßerkrankungen bei einem Abendessen nach 21:00 Uhr um 28 Prozent. Ferner stieg das Risiko für diese Erkrankungen mit jeder zusätzlichen Stunde, die man das Abendessen aufschob, um acht Prozent.
Ausgelassenes Frühstück erhöht das Sterberisiko
Mehrere Studien bestätigten, wie wichtig das Frühstück für die Gesundheit ist. Eine Studie aus dem Jahr 2019 ergab, dass Personen, die nicht regelmäßig frühstücken, ein um 21 Prozent höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Tod sowie eine 32 Prozent höhere allgemeine Sterblichkeit haben als Personen, die ihr Frühstück nicht ausfallen lassen.
Einer anderen Studie aus dem gleichen Jahr zufolge haben Personen, die nie frühstücken, im Vergleich zu Personen, die täglich frühstücken, eine 75 Prozent höhere Gesamtmortalität. Zudem haben sie
- ein 158 Prozent höheres Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben,
- ein 134 Prozent höheres Risiko, an Herzerkrankungen zu sterben,
- und ein 253 Prozent höheres Risiko, an Schlaganfällen zu sterben.
- beeinträchtigt den Appetit und das Sättigungsgefühl, was zu übermäßigem Essen im Laufe des Tages und einer beeinträchtigten Insulinempfindlichkeit führen kann. Im Gegensatz dazu wirkt sich das Frühstück positiv auf die Appetitregulierung aus. Es kann auch die glykämische Reaktion (wie schnell und stark der Blutzucker nach dem Essen ansteigt) bei der nächsten Mahlzeit verbessern.
- Es führt zu einer längeren Fastenzeit, was eine Überaktivität des Stresshormonsystems auslösen kann. Dies wiederum verursacht einen erhöhten Blutdruck am Morgen. Das Frühstück hingegen trägt zur Senkung des Blutdrucks bei und beugt so Blutungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Verstopfungen der Blutgefäße vor.
- Es wirkt sich negativ auf den Lipidspiegel aus und führt zu höheren Gesamtcholesterin- und LDL-Cholesterin-Konzentrationen (das LDL-Cholesterin ist das „schlechte“ Cholesterin). Das sind unabhängige Risikofaktoren für Arteriosklerose (Arterienverkalkung).
- Es kann auch ein Anzeichen für ungesunde Lebensgewohnheiten sein.
4 Tipps für ein gesundes Frühstück
Die Harvard Medical School listet auf ihrer Website vier Tipps für ein energiereiches Frühstück auf:
Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „Late Breakfast Increases Diabetes Risk, Late Dinner Increases Stroke Risk: Study“. (redaktionelle Bearbeitung as)
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