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Stille und Innigkeit

Bonhoeffer: Von guten Mächten treu und still umgeben

Dietrich Bonhoeffer schickte seiner Verlobten zu Weihnachten 1944 dieses Gedicht, es war wohl nicht für eine Veröffentlichung bestimmt. Sie reichte es jedoch weiter und machte es 1945 in einer ökumenischen Gedenkschrift zu Bonhoeffer in größerem Kreis bekannt. Aus der Reihe Epoch Times Musik, für Liebhaber klassischer Musik.

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Die Kirche Maria Gern in der Nähe von Berchtesgaden, im Hintergrund der Watzmann.

Foto: mthaler/iStock

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Dietrich Bonhoeffer (1906–1945) war ein evangelisch-lutherischer Theologe. Er wurde vor allem durch sein Gedicht Von guten Mächten treu und still umgeben bekannt, dass vielmals vertont wurde.
Es gehört heute zu den oft gesungen geistlichen Liedern. Es singt Siegfried Fietz (Klavier + Gesang)
Bonhoeffer saß seit April 1943 in verschiedenen Gefängnissen und Konzentrationslagern. Er war Beteiligter oder Mitwisser des Attentats auf Hitler am 20. Juli 1944 und musste mit der Hinrichtung rechnen. Am Anfang des Briefes schrieb er:
„Es ist, als ob die Seele in der Einsamkeit Organe ausbildet, die wir im Alltag kaum kennen. So habe ich mich noch keinen Augenblick allein und verlassen gefühlt. Du und die Eltern, Ihr alle, die Freunde und Schüler im Feld, Ihr seid mir immer ganz gegenwärtig. Eure Gebete und guten Gedanken, Bibelworte, längst vergangene Gespräche, Musikstücke, Bücher bekommen Leben und Wirklichkeit wie nie zuvor. Es ist ein großes unsichtbares Reich, in dem man lebt und an dessen Realität man keinen Zweifel hat. Wenn es im alten Kinderlied von den Engeln heißt: ‚zweie, die mich decken, zweie, die mich wecken‘, so ist diese Bewahrung am Abend und am Morgen durch gute unsichtbare Mächte etwas, was wir Erwachsenen heute nicht weniger brauchen als die Kinder.“
Am 9. April 1945 wurde er im KZ Flossenbürg hingerichtet.

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