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Ein Böhme in Paris

Ein unterschätzter Meister der Musik: Antonin Reicha

Antonin Reicha war ein böhmischer Komponist und Musiker, ein Jugendfreund von Ludwig van Beethoven. Später ließ er sich in Paris nieder – und schuf Werke verschiedener Genres. Hier seine 3. Sinfonie aus dem Jahr 1808. Aus der Reihe Epoch Times Musik, für Liebhaber klassischer Musik.

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Der Palast Fontainebleau (Chateau de Fontainebleau) und sein Park in der Nähe von Paris, Frankreich.

Foto: Vladislav Zolotov/iStock

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Anton Reicha (1770–1836) war ein in Böhmen geborener, später eingebürgerter französischer Komponist, Lehrer und Musiktheoretiker, dessen Musik stark an den deutschen Stil angelehnt war. Hier zu hören seine Sinfonie Nr. 3 in F-Dur aus dem Jahr 1808. Es spielt die Beethoven-Akademie unter Leitung des Dirigenten Jan Caeyers.
Titelbild im Video: Frederic Church – Chimborazo
Anton Reicha (auch bekannt als Antoine Reicha oder Antonín Rejcha) war ein bedeutender böhmischer Komponist, Musiktheoretiker und Flötist. Als Kind zog er nach Wallerstein und Bonn, wo er bei seinem Onkel Josef Reicha, einem Cellisten und Komponisten, lebte und eine umfassende musikalische Ausbildung erhielt.
In Bonn spielte er Violine und Flöte im Hoforchester und freundete sich mit dem jungen Ludwig van Beethoven an. Er lebte und arbeitete in verschiedenen europäischen Städten, darunter Hamburg, Paris und Wien, bevor er sich endgültig in Paris niederließ.
Als Komponist war Reicha experimentierfreudig und schuf Werke in verschiedenen Genres. Er war zudem ein einflussreicher Kompositionslehrer und Musiktheoretiker.

Der Erfinder des klassischen Bläserquintetts

Als Professor für Kontrapunkt am Pariser Konservatorium hatte Reicha direkten Einfluss auf die aufstrebende Generation französischer Komponisten der Romantik. Zu seinen Schülern zählten berühmte Komponisten wie Hector Berlioz, Franz Liszt und César Franck. Am Konservatorium stieg Reicha später vom ordentlichen Professor zum Direktor auf – was seine Autorität in der französischen Musikwelt unterstreicht.
Reicha gilt als Erfinder des klassischen Bläserquintetts. Seine 24 Bläserquintette, die er ab 1814 für seine Kollegen am Konservatorium komponierte, bilden den Grundstock dieser Gattung. Er entwickelte auch weitere innovative musiktheoretische Konzepte, darunter den Begriff „idée mère“ (Mutteridee) für das Hauptthema einer Sonate.
Lange Zeit war sein Werk weitgehend vergessen. Insbesondere seine Orchesterwerke und Opern gerieten in Vergessenheit, während seine Kammermusik, in erster Linie Kompositionen für Bläsern, eher im Repertoire verblieb.

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