Wohin? – Von Wilhelm Müller
Aus der Reihe Epoch Times Poesie - Gedichte und Poesie für Liebhaber

Laß singen, Gesell', laß rauschen und wandre fröhlich nach! Es gehn ja Mühlenräder in jedem klaren Bach!
Foto: iStock
Wohin?
Ich hört’ ein Bächlein rauschen
wohl ans dem Felsenquell,
hinab zum Thale rauschen
so frisch und wunderhell.
wohl ans dem Felsenquell,
hinab zum Thale rauschen
so frisch und wunderhell.
Ich weiß nicht, wie mir wurde,
nicht, wer den Rat mir gab,
ich mußte auch hinunter
mit meinem Wanderstab.
nicht, wer den Rat mir gab,
ich mußte auch hinunter
mit meinem Wanderstab.
Hinunter und immer weiter,
und immer dem Bache nach,
und immer heller rauschte
und immer heller der Bach.
und immer dem Bache nach,
und immer heller rauschte
und immer heller der Bach.
Ist das denn meine Straße?
O Bächlein, sprich, wohin?
Du hast mit deinem Rauschen
mir ganz berauscht den Sinn.
O Bächlein, sprich, wohin?
Du hast mit deinem Rauschen
mir ganz berauscht den Sinn.
Was sag’ ich denn von Rauschen?
Das kann kein Rauschen sein:
es singen wohl die Nixen
tief unten ihren Reihn.
Das kann kein Rauschen sein:
es singen wohl die Nixen
tief unten ihren Reihn.
Laß singen, Gesell’, laß rauschen
und wandre fröhlich nach!
Es gehn ja Mühlenräder
in jedem klaren Bach!
und wandre fröhlich nach!
Es gehn ja Mühlenräder
in jedem klaren Bach!
Wilhelm Müller (1794 – 1827) Aus: Die schöne Müllerin
https://www.youtube.com/watch?v=fLSYwdwQ06s
“Wohin?”; Die schöne Müllerin; Franz Schubert
Christian Gerhaher–Baritone; Gerold Huber–Piano; 2003
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