Nahaufnahme Nahost
Jüdische Filmwoche Wien 2004
Tribut an große jüdische Persönlichkeiten
Zum 100. Geburtstag des polnisch-jüdischen Schriftstellers und Literaturnobelpreisträgers Isaac Bashevis Singer wurden am 21. November der Zeichentrickfilm „Die Schelme von Schelm“ und Barbra Streisands „Yentl“ gezeigt. Wer das verpasst hat, kann am 28. November im De France Kino Paul Mazurskys „Enemies: A Love Story“ sehen.
In Erinnerung an das jiddischsprachige Komikerpaar Szymon Dzigan und Jisroel Szumacher werden drei Filme in jiddischer Sprache gezeigt. Die Komödie „Freiliche Kapzonim“ (1937) und “On a Heym” (1938), den letzten jiddischen Film, der in Polen vor dem Zweiten Weltkrieg gedreht wurde, und „Unzere Kinder“ (!948). Dzigan und Szumacher mussten nach dem Einmarsch der Wehrmacht in die Sowjetunion flüchteten. Ihrer Scherze über Stalin wegen deportierte man sie nach Sibirien und ließ sie erst nach Kriegsende wieder frei. Sie kehrten nach Polen zurück, emigrierten in den frühen 50erjahren nach Israel, wo sie sich auf jiddisch nicht durchsetzen konnten, und wanderten nach Argentinien aus. Dort wurden sie zu Superstars, was sie schließlich nach Israel zurückführte.
Internationale Filme
Die russische Produktion „Dziga und seine Brüder“ (24. 11. Votivkino) rückt das Leben von drei außergewöhnlichen Brüdern in den Mittelpunkt: David, Moisey und Boris Kaufmann, die unter den Namen Dziga Vertov, Mikhail und Boris Kaufmann Kinogeschichte schrieben. Yevgeni Tsymbal zeichnet mit Hilfe von großartigem Material aus russischen Archiven die Karrieren der drei Brüder nach. „Dzig und seine Brüder“ wird mit drei Kurzfilmen eingeleitet, die jüdisches Leben in Bialystok, Krakau und Lemberg zeigen.
Zwei Filme im Portrait
THE WALL von Benny Brunner, NL 2003
URI AVERNY: A WARRIOR FOR PEACE von Yar Lev, Israel 2002
Der Journalist, Schriftsteller, Friedensaktivist Uri Avnery wird am 10. September 1923 als Helmut Ostermann in Beckum, Westfalen, geboren. Als Zehnjähriger emigriert er nach Palästina, wo er von 1938 bis 1942 für den Irgun kämpft. Seit der Gründung des Staates Israel setzt sich Uri Avnery intensiv für die Existenz eines eigenen palästinensischen Staates ein. Er wird Gründungsmitglied des Israeli Council for Israeli-Palestinian Peace und gibt seine eigene politische Zeitung Ha’olam Ha’zeh heraus. Im Jahre 1974 wird er der erste Israeli, der in direkten Kontakt mit der PLO tritt, acht Jahre später trifft er im belagerten Beirut Yassir Arafat. Als Gründungsmitglied der Friedensgruppe Gusch Schalom kämpft er, gemeinsam mit seiner Ehefrau Rachel, für ein friedliches Zusammenleben. Eines ihrer Hauptziele ist die Beendigung der Besatzung. Für sein Engagement erhielt Avnery eine Reihe von Auszeichnungen, wie zum Beispiel den Palästinensischen Preis für Menschenrechte (verliehen von LAW, der Palästinensischen Gesellschaft für Menschenrechte, 1998) und den Alternativen Nobelpreis (The Right Livelihood Award 2001). Regisseur Yair Lev zeigt das Porträt eines unbeugsamen, starken, aber auch schwierigen Menschen. In Interviews lässt er Freunde und ehemalige Bekannte zu Wort kommen.
Infos über sämtliche Filme, Termine, Preise: www.jfw.at
Jüdische Filmwoche
A-1104 Wien
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