„Jetzt habe ich es endlich mal geschafft und freue mich sehr“, waren die ersten Worte des evangelischen Pastors Alexander Letz aus Wermelskirchen gegenüber Epoch Times nach der Shen Yun-Vorstellung im Muscial Dome. Seit mehreren Jahren will sich der christliche Seelsorger die Aufführung des Künstlerensembles für klassischen chinesischen Tanz und Musik anschauen, hatte es jedoch nie geschafft. Umso erfreuter war er, als es nun am Samstagnachmittag klappte.
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Ein klassischer chinesischer Tanz aus einer Shen-Yun-Aufführung.
Die Reichhaltigkeit der Kultur in der Jahrtausende alten chinesischen Geschichte vor der kommunistischen Zeit hat Pastor Alexander Letz sehr beeindruckt. „Ich wusste nicht, dass es so viele verschiedene Arten von Tradition gab“, sagte er mit Blick auf die zahlreichen chinesischen Dynastien und ihre unterschiedlichen Traditionen, welche Shen Yun durch klassischen chinesischen Tanz, farbenprächtige Kostüme und einem 3D-Bühnenbild zu neuem Leben erweckt.
Es sei wichtig, die alten Bräuche wiederzubeleben, damit „man weiß, wo man herkommt und welche früheren Traditionen es gab, um sich mit ihnen kritisch auseinanderzusetzen oder sie weiterzuentwickeln“, betonte der Geistliche.
„Ich war sehr erstaunt, dass da das Göttliche so eine Rolle spielt“, so Pastor Letz. „Es wurde sehr schön dargestellt, wie das Göttliche auf die Erde kommt und dass man auch als Mensch mit dem Göttlichen verbunden bleibt und dass das auch ein Ziel des Lebens sein kann.“
Mit dem Göttlichen verbunden zu sein und nach dessen Vorstellung zu leben, „das hat was mit Harmonie und Glück zu tun, der Verbundenheit der Menschen untereinander und gemeinsam ein gutes Leben führen“.
„Beeindruckt war ich auch von der Kritik an dem heutigen [chinesischen kommunistischen] Regime, die durch die Stücke deutlich wurde“, sagte der Pastor weiter. „Dass diese klassischen Tänze in China nicht mehr getanzt werden dürfen, das hat mich ein bisschen erschrocken.“
„Als Theologe, Seelsorger, sage ich, die Glaubensfreiheit in der Welt ist wichtig. Die Menschen sollen ihren Glauben ausüben dürfen, egal welche Religion und welcher Glaube. Das ist leider nicht überall möglich.“
„Die Kultur und die Menschenwürde zu achten, ist ein hohes Gut“
Alexander Letz war nicht der einzige evangelische Pastor an diesem Nachmittag. Auch Pastor Andreas Petker aus Warburg besuchte mit seiner Frau und Tochter die Vorstellung.
Er fand es wichtig, dass die Verfolgung des Glaubens in China auf der Bühne thematisiert wurde. Pastor Petker wurde erst durch Shen Yun bewusst, wie sehr der Kommunismus in China die Spiritualität zerstört. „Das war für mich tatsächlich neu“, sagte er.
„Es ist ganz, ganz toll, das auf die Bühne zu bringen. Es ist wichtig, das auch in Europa den Menschen zu vermitteln … Das Bewusstsein dafür zu schärfen, das ist auf jeden Fall ein Auftrag der Kultur“, so der Pastor weiter.
Obwohl bei Shen Yun die chinesische Kultur zum Vorschein komme, hätten ihn die transportierten Werte in der Vorstellung sehr angesprochen: „Was mich auch aus meiner christlichen Perspektive mit meinen Werten berührt, ist die Frage der gegenseitigen Achtung und des Respekts. Das wird ja heute, in unserer Zeit, nicht mehr so gelebt. Und das hat Shen Yun heute Abend gezeigt. Das hat mich sehr bewegt“, sagte Pastor Petker.
„Vor meinem christlichen Hintergrund sage ich, dass es ein hohes Gut ist, voreinander Respekt zu haben, die Kultur und die Menschenwürde zu achten. Ich glaube, dass das heute Abend rübergekommen ist, dies neu zu leben.”
Shen Yun gastiert noch bis zum 11. Januar in Köln. Dann wird das New Yorker Ensemble im Zuge der Europa-Tournee als Nächstes wieder von 11. bis 13. März in Mülheim an der Ruhr in Deutschland zu sehen sein. Nach weiteren Auftritten in Frankreich, England, Spanien, Polen und Österreich wird Shen Yun in Deutschland auch noch nach Berlin, Ludwigsburg, Bremen, Füssen, Mannheim und Frankfurt kommen:
Shen-Yun- Aufführungen 2022:
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