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Meinung

„Laut gedacht“ von Christian Moser: Der große Pfad

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Christian Moser.

Foto: privat

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Lesedauer: 3 Min.


Jetzt weiß ich, was Dämonen sind. Man kann sie als Wesenheiten erklären, man kann sie aber auch einfach erleben.
Da ging mir nun eine ganze Weile so einiges durch den Kopf, was mir nicht gefiel und das Leben, das bekanntlich ohnehin nicht einfach ist, noch schwerer machte, so lange, bis es aus mir herausplatzte.
Redenden Menschen kann geholfen werden. Ich redete, endlich, mit ihr, von der ich weiß, dass auch sie aus jener anderen Sphäre, jener lichten aber, zu mir geleitet wurde.
Und siehe da, die Welt ist eine Scheibe! Wovon ich eben noch überzeugt war, das ist mir plötzlich peinlich. Wie konnte ich nur! Was mir selber auf die Seele drückte, das drückte durch mich nun sie.
Da ist etwas, etwas außer uns und in uns, das seine Freude daran hat, schwer zu sein. Unsere Vorfahren wussten es wie immer schon. Nämlich, dass Kobolde einen piesacken und in die Irre führen, im Grunde ganz possierliche Wesen sind, die ihren Schabernack treiben, Humor besitzen, aber kein Mitleid, keine Empathie.
Es ist schwer, in den Spiegel zu schauen, wenn der im Leben schon so oft von Ort zu Ort geschleift wurde und so verkratzt und dreckig ist. Man erkennt sich nicht, hält sich für ebenso verkratzt und dreckig und weiß nicht, wie schön das Leben ist, wenn man sich in Liebe selbst besieht.
Wir können die Zeit nicht zurückdrehen, nicht Geschehenes ungeschehen machen, wir können nicht die Wunden ungeschlagen machen, die andere uns beibrachten, auch nicht, was schlimmer schmerzt, zurücknehmen, was andere durch uns erleiden mussten.
Ein großer Lehrer hat uns ausgesandt auf einen langen Pfad der Erkenntnis, auf dem wir einander begegnen und aneinander wachsen. Wohl dem, der mit seinem Wandergenossen dabei das Bündel teilt, wohl dem, der sein Bündel von sich werfen und aus der Fülle seines Weges frei sich nähren mag und sich dabei des kostbarsten Geschenkes erfreut, das der große Lehrer für ihn bereitgehalten hat: Der andere Schüler an seiner Seite!
Der große Lehrer weiß den Lohn, wir ahnen ihn, fühlen ihn tief im Herzen und erkennen den richtigen Weg daran, wie umso größer der Reichtum des Bescheidens, die tränengesegnete Dankbarkeit wird, die uns Hand in Hand dem Ziele entgegen tragen. Die Lehre, in die wir alle gehen, hat einen Namen: Liebe! Unser Lehrer heißt Gott.
Dieser Artikel erschien zuerst in der Epoch Times Wochenzeitung, Ausgabe Nr. 67, vom 22. Oktober 2022.

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers oder des Interviewpartners dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.

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