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Hongkonger basteln Zehntausende Origami-Kraniche – aus Protest gegen die Polizeigewalt

Anlässlich des Ausmaßes an Gewalt und dem ersten, durch eine Schusswaffe mit scharfer Munition, verletzten Hongkonger greifen die Demonstranten zu neuen Mitteln. Papier. Genauer gesagt Origami-Papier in verschiedenen Größen.

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Nach Gewaltausbrüchen: Hongkonger Demonstranten greifen zu Origami-Papier, um tausende Kraniche zu falten. Foto MOHD RASFAN/AFP via Getty Images

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In Hongkong finden es seit fast vier Monaten Massenproteste gegen die wachsende Einflussnahme des kommunistischen Regimes in Peking und die Beschneidung der Bürgerrechte statt.
Die Proteste hatten sich anfänglich gegen ein geplantes Gesetz gerichtet, das Überstellungen von Verdächtigen an Festland-China vorsah. Mittlerweile richten sich die Proteste aber generell gegen die pekingtreue Führung in Hongkong und die Beschneidung der Demokratie.
Zuletzt war ein 18-jähriger Schüler bei schweren Zusammenstößen von einem Polizisten angeschossen worden. Zwar gaben Beamte in den seit Monaten anhaltenden Protesten für Demokratie und Menschenrechte wiederholt Warnschüsse ab, dieser Vorfall war aber der erste, bei dem ein Demonstrant von scharfer Munition verletzt wurde.
Der Verletzte erhielt vor Ort von der Polizei erste Hilfe, bevor er in ein Krankenhaus gebracht wurde. Die Lage des Angeschossenen ist stabil.

Nach Gewaltausbrüchen: Demonstranten greifen zu Origami-Papier

Anlässlich eines neuen Ausmaßes an Gewalt und dem ersten, durch eine Schusswaffe mit scharfer Munition, Verletzten greifen die Demonstranten zu neuen Mitteln. Papier. Genauer gesagt Origami-Papier in verschiedenen Größen. Origami von “oru” für falten und “kami” für Papier ist die Kunst des Papierfaltens.
In einem Kaufhaus in Hongkong basteln Tausende Demonstranten Origami-Kraniche. Auf dem Fußboden liegen sie als Schriftzeichen und fordern stumm “FREIES HONG KONG”, während Menschen auf allen Etagen des Atriums ihre Solidarität zeigen.
Joe Ng ist ein Logistik-Offizier, auch er ist bei den Origami-Protesten dabei. Er sagt:
Ich möchte die Studenten unterstützen, die im Krankenhaus sind. Wir wollen der Regierung unsere Stimme, unsere Idee und unser Handeln mitteilen, wir geben nicht auf, bis wir bekommen, was wir wollen.”
Ein Student der Universität fügt hinzu: “Wir haben nur eine Bitte: Demontage der Polizei. Warum wollen wir die Polizei abbauen? Weil sie übermäßige Gewalt anwenden, um die Demonstranten zu schlagen, und sogar scharfe Munition gegen einen Gymnasiasten benutzen. Sie missbrauchen ihre Macht.”

Origami-Kraniche: Symbol der internationalen Friedensbewegung

Nicht ohne Grund hat sich die Lufthansa für den Kranich in ihrem Logo entschieden. Der Langstreckenflieger ist weit mehr als ein großer Vogel. Einer japanischen Legende zufolge dienen die Kraniche auch der Wunscherfüllung. Wer tausend Origami-Kraniche gefaltet, hat bei den Göttern einen Wunsch frei, heißt es.
Seitdem Sadako Sasaki vergeblich Abertausende Kraniche faltete, um ihre durch den Atombombenabwurf verursachte Leukämie zu bekämpfen, gelten Origami-Kraniche neben weißen Tauben als Symbol der internationalen Friedensbewegung.
In Hongkong treffen die beiden symbolischen Bedeutungen wieder zusammen. Tausende Kraniche erbitten bei den Göttern ein Ende der Polizeigewalt und das Ende der Unterdrückung durch die Kommunistische Partei Chinas. (ts)

Demjenigen, der Tausend Origami-Kraniche gefaltet hat, erfüllen die Götter einen Wunsch, so eine japanische Legende. In Hongkong wünschen sich die Demonstranten Frieden und das Ende der Polizeigewalt der KP China. ISAAC LAWRENCE/AFP via Getty Images

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