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Zensurdruck hinter Googles Umzug nach Hongkong

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Lesedauer: 2 Min.

Zwei Monate nach Ankündigung eines möglichen Rückzuges aus China hat der Suchmaschinenriese Google ernst gemacht. Die Suchmaschine aus dem chinesischen Festland liegt jetzt auf einem Server in Hongkong.
Am Dienstag sprach Google Chefjurist David Drummond mit dem Atlantic-Korrespondenten James Fallows. Drummond sagte, dass die Zensur und die Überwachung des chinesischen Regimes repressiv seien, und (Zitat) „Wir fühlten, dass wir auch dazugehörten.“
Er sagte: „Seit der Olympiade in Peking wurden unsere Erfahrungen mit China immer schlechter… Wir mussten mehr zensieren. Mehr und mehr Druck wurde auf uns ausgeübt.“
Mit der Verlegung des Servers nach Hongkong und die Umleitung der chinesischen Suchanfragen von google.cn nach google.com.hk, will sich Google der Gesetzgebung von Festland-China entziehen. Die Suchergebnisse brauchen jetzt nicht mehr zensiert werden. Das chinesische Regime kann den Zugang für Festland-Benutzer blockieren, aber Google selbst will keine Zensur mehr vornehmen.
Politikwissenschaftsprofessor Joseph Y.S. Cheng von der Stadtuniversität in Hongkong sprach über Googles Entscheidung.
[Professor Joseph Y.S. Cheng, City University of Hong Kong]:
„Im Grunde ist das eine Mitteilung an die ganze Welt, nämlich, dass China grundsätzlich keine Pressefreiheit hat. Alle Nachrichten durchlaufen die Zensur und Informationen werden gefiltert.“
Der ehemalige US-Botschafter in Ungarn, Mark Palmer, begrüßte Googles Schritt.
[Mark Palmer, Ehemaliger US-Botschafter in Ungarn]:
„Nun, ich denke, Google macht genau das Richtige. Kein demokratisches Unternehmen sollte Zensur seines Inhaltes erlauben, und ich denke, Google sagt jetzt endgültig: `Genug ist genug`.“
Das Staatsrat-Auskunftsbüro hat Befehle an alle chinesischen Medien erteilt, die Berichterstattung von Googles Vorgehen zu zensieren. Es hat auch Webseiten zur sorgfältigen Überwachung und Kontrolle der Informationen von Google beauftragt.
Laut einer Übersetzung auf der China Digital Times-Webseite beinhalten die Anordnungen (Zitat): „Verwenden Sie nur den Inhalt der Medien  (Webseite) der Zentralregierung“, und „Es ist nicht erlaubt, Diskussionen oder Untersuchungen über Google anzustellen“. Webseiten wurden ebenso angewiesen, sämtliche Äußerungen über eine Unterstützung von Google „zu entsorgen“.
Foto: NTDTV

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