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40 Länder beraten bei Geberkonferenz über Hilfen für venezolanische Flüchtlinge

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Venezuela Foto: über dts Nachrichtenagentur

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Lesedauer: 2 Min.

Bei einer Online-Geberkonferenz beraten am Dienstag rund 40 Länder auf Einladung der EU und Spaniens über Hilfen für venezolanische Flüchtlinge. “Die Notsituation der Venezolaner im Inland und in den Nachbarländern, wo sie Zuflucht gesucht haben, verschärft sich während der Corona-Pandemie täglich mehr,” erklärte die Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe, Cornelia Füllkrug-Weitzel, am Dienstag. Die Hilfe müsse die Menschen schnell erreichen.
Die Nachbarländer von Venezuela “nehmen eine noch nie dagewesene Anzahl von Flüchtlingen, bis zu fünfeinhalb Millionen Menschen auf”, hatte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell kürzlich gesagt. Die Krise werde nun durch die Corona-Pandemie noch verstärkt, Hilfe sei dringend nötig.

Schnelle Hilfe benötigt

“Wir können nicht länger warten. Die Zeit arbeitet gegen uns”, hatte auch die spanische Außenministerin Arancha González-Laya betont und auf die Belastung der Gesundheits- und Bildungssysteme in den aufnehmenden Staaten während der Corona-Pandemie verwiesen.
Einem regionalen Reaktionsplan der Vereinten Nationen zufolge sind 2020 rund 1,4 Milliarden Dollar (rund 1,3 Milliarden Euro) nötig. Bisher wurden nur rund 90 Millionen Dollar (gut 80 Millionen Euro) bereitgestellt. 40 Länder haben neben UN-Organisationen, internationalen Finanzinstitutionen und Nichtregierungsorganisationen ihre Teilnahme an der Geberkonferenz zugesagt, die am Nachmittag beginnt.

Flüchtlingskrise mit über fünf Millionen Menschen

Nach UN-Angaben ist die venezolanische Flüchtlingskrise mit über fünf Millionen Menschen nach der syrischen die zweitschlimmste weltweit. Der Großteil der Flüchtlinge sucht Schutz in anderen lateinamerikanischen Ländern wie den Nachbarländern Kolumbien, wo rund 1,8 Millionen venezolanische Flüchtlinge leben, Brasilien, Argentinien, Peru oder in der Karibik. Auch die EU-Staaten, allen voran Spanien, verzeichneten 2019 einen starken Anstieg der Asylanträge durch venezolanische Staatsbürger.
Venezuela leidet schon seit Jahren unter einer schweren Wirtschaftskrise, die zuletzt durch die Corona-Pandemie verschlimmert wurde. Zudem leidet das Land unter der sozialistischen Herrschaft von Nicolás Maduro, der gegen den Oppositionsführer und Interimspräsidenten Juan Guaidó um die Macht kämpft. Guaidó wird von rund 60 Staaten offiziell anerkannt, darunter den USA und Deutschland.
Trotz massiven Drucks aus Washington und der verheerenden wirtschaftlichen Lage in Venezuela hält sich Maduro aber weiter an der Macht. Er kann abgesehen von der Unterstützung des Militärs auch auf Russland, China und den Iran zählen. (afp/rm)

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