Amnesty besorgt über Vertreibung von Arabern aus Kirkuk
Die Behörden hätten im vergangenen Monat die Häuser hunderter arabischer Familien in Kirkuk zerstört - offenbar als Vergeltung für den Angriff der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) auf die Stadt, kritisierte Amnesty in einem am Montag veröffentlichten Bericht.

Irakischer Soldat (Symbolbild)
Foto: MARWAN IBRAHIM/AFP/Getty Images
Die Menschenrechtsgruppierung Amnesty International hat sich besorgt über die offenbar gezielte Vertreibung arabischer Familien aus der von Kurden kontrollierten Stadt Kirkuk im Irak gezeigt.
Die Behörden hätten im vergangenen Monat die Häuser hunderter arabischer Familien zerstört – offenbar als Vergeltung für den Angriff der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) auf die Stadt, kritisierte Amnesty in einem am Montag veröffentlichten Bericht.
Die Zerstörung der Häuser von Zivilisten laufe auf ein “Kriegsverbrechen” hinaus, kritisierte die Amnesty-Expertin Lynn Maalouf. “Die kurdischen Behörden müssen die unrechtmäßige Zerstörung von Eigentum und die Zwangsumsiedlungen sofort beenden”, forderte sie.
Das Vorgehen der Behörden in Kirkuk habe mehrere hundert arabische Familien getroffen, die vor den Kämpfen in Teilen des Irak in die Stadt geflohen waren. Sie seien aufgefordert worden, in ihre Heimatdörfer zurückzukehren oder sich in Lager zu begeben, heißt es in dem Amnesty-Bericht. Die arabischen Familien seien verdächtigt worden, mit dem IS zusammenzuarbeiten.
Am 21. Oktober hatte die Dschihadistenmiliz die Stadt Kirkuk angegriffen. Vier Tage später seien die kurdischen Behörden gegen die arabischen Familien vorgegangen, heißt es in dem Bericht von Amnesty. (afp)
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