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Autobombe in Nordirland weckt Erinnerungen an Nordirland-Konflikt - Polizei ermittelt

In der nordirischen Stadt Londonderry ist am Samstag eine mutmaßliche Autobombe explodiert. Die Polizei veröffentlichte im Kurzbotschaftendienst Twitter ein Foto vom Ort der Explosion vor einem Gerichtsgebäude.

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Polizisten in Londonderry sichern den Ort der Explosion. 19. Januar 2019.

Foto: Charles McQuillan/Getty Images

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Lesedauer: 2 Min.

In der nordirischen Stadt Londonderry ist am Samstag womöglich eine Autobombe explodiert. Gegen 20:15 Uhr Ortszeit (21:15 Uhr deutscher Zeit) ging ein zuvor offenbar gestohlenes Fahrzeug in der Bishop Street nahe eines Gerichtsgebäudes in Flammen auf. Wegen eines verdächtigen zweiten Fahrzeugs gab es Evakuierungsmaßnahmen.
Die Polizei veröffentlichte via Twitter ein Foto vom Tatort, auf dem ein großes Feuer zu sehen ist. Spätere Bilder zeigen ein ausgebranntes Auto. Laut Medien hatte die Polizei eine telefonische Warnung erhalten und gerade begonnen, das Gebiet abzuriegeln, als es zur Explosion kam. Das Fahrzeug sei laut BBC kurz zuvor gestohlen worden. Im Online-Netzwerk Facebook erklärte die Polizei, nach bisherigen Informationen sei niemand verletzt worden.

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STAY AWAY
Suspected Car Bomb pic.twitter.com/S3cFu3zy0i
— PSNI DC&S District (@PSNIDCSDistrict) 19. Januar 2019
Der Vorfall wenige Wochen vor einem möglichen Brexit löst böse Erinnerungen an den jahrzehntelangen Nordirland-Konflikt aus, als es zahlreiche Anschläge mit Autobomben gab. Nach Ansicht vieler Beobachter könnte ein Brexit den Konflikt wieder aufflammen lassen.
Politiker aller Fraktionen verurteilten den Vorfall. Die ehemalige Regierungschefin der Provinz Nordirland, Arlene Foster, sprach von einem “sinnlosen Terrorakt”. Dieser müsse “auf das schärfste verurteilt” werden, forderte die Vorsitzende der ultrakonservativen Democratic Unionist Party (DUP). Irlands Außenminister Simon Coveney ging ebenfalls von einem “terroristischen Autobombenanschlag” aus.
Während des jahrzehntelangen blutigen Nordirland-Konflikts hatten Autobomben viele Menschen in den Tod gerissen. Irisch-katholische Nationalisten und protestantische Loyalisten hatten sich ab den 1960er Jahren bekämpft. Dabei standen sich katholische Nationalisten protestantischen Unionisten gegenüber. Während die Ersten eine Vereinigung mit Irland anstrebten, wollten die Zweiten weiterhin zu Großbritannien gehören. 3.500 Menschen starben.
Der Nordirland-Konflikt endete 1998 durch das Karfreitagsabkommen. Es sichert neben der Aufteilung der Macht zwischen Protestanten und Katholiken einen möglichst reibungslosen Austausch zwischen dem Norden und dem Süden der Insel. (afp/dpa/dts/as)

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