BDI: Griechenland nach Ende des Rettungsschirms wieder attraktiv für deutsche Firmen
Griechenland wird nach Einschätzung des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) nach dem Ende des Stützungsprogramms wieder an Attraktivität für deutsche Unternehmen gewinnen. Der BDI spricht von einem positiven Signal für die EU.

Griechenland musste seit 2010 mit internationalen Finanzhilfen vor dem finanziellen Kollaps bewahrt werden.
Foto: Simela Pantzartzi/ANA-MPA/EPA/dpa
Griechenland wird nach Einschätzung Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) nach dem Ende des Stützungsprogramms wieder an Attraktivität für deutsche Unternehmen gewinnen. “Das gute Ende der europäischen Hilfsprogramme ist ein positives Signal für Griechenland selbst und die EU insgesamt”, sagte der BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang, der “Rheinischen Post” vom Montag. Das Land verlässt am Montag nach mehr als acht Jahren den finanziellen Rettungsschirm, dann endet das dritte Kreditprogramm.
Griechenland könne dank europäischer Solidarität nun wieder auf eigenen Beinen stehen, außerdem hätten Strukturreformen das Wirtschaftswachstum belebt, sagte Lang der Zeitung. “Im Ergebnis sind wir in der Industrie überzeugt, dass der griechische Markt für deutsche Unternehmen wieder attraktiver wird.” Die Regierung in Athen müsse sich nun allerdings “gezielt den Defiziten in Verwaltung, Justiz, den Arbeits- und Produktmärkten widmen”.
Seit 2010 fast 274 Milliarden Euro Hilfe
Die Schuldenkrise und die von den internationalen Gläubigern auferlegten Kürzungsprogramme im Gegenzug für drei Kreditpakete haben Griechenland in eine humanitäre Krise gestürzt. Athen stimmte zu, unter anderem Privatisierungen und einschneidende Kürzungen bei den Sozialsystemen, etwa bei den Renten, vorzunehmen. Insgesamt erhielt das Mittelmeerland zur Abwehr eines Staatsbankrotts seit 2010 fast 274 Milliarden Euro. Trotz der Kredite bleibt Athens Gesamtverschuldung mit fast 180 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) immens hoch.
2017 verzeichnete Hellas ein leichtes Wirtschaftswachstum von 1,4 Prozent. Die Regierung aus der Syriza-Allianz von Ministerpräsident Alexis Tsipras und der rechtspopulistischen Partei der Unabhängigen Griechen (Anel) sieht darin einen Hoffnungsschimmer. Allerdings bleibt das hoch verschuldete Land noch Jahre unter strikter Beobachtung. (afp)
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