Weiter große Probleme bei Bezahlung ausländischer Arbeiter in Katar
Ein Unternehmen in Katar, dass für die Fußball-WM baut, hat seine Mitarbeiter über Monate nicht bezahlt, meldet Human Rights Watch. Mehr als 500 Manager, darunter Ingenieure, Gutachter und Abteilungsleiter, erhielten seit September kein Geld.

Ausländische Arbeitskräfte am 4. Mai 2015 auf der Baustelle des Al-Wakrah-Fußballstadions, eines der 2022 in Katar errichteten WM-Stadien, in den südlichen Vororten von Doha, Al-Wakrah.
Foto: MARWAN NAAMANI/AFP über Getty Images
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) sieht weiter erhebliche Probleme bei der Bezahlung ausländischer Arbeiter in Katar. Ein namentlich nicht genanntes Unternehmen in dem reichen Golfstaat habe Führungskräfte über fünf Monate und Arbeiter über zwei Monate nicht bezahlt, heißt es in einem am Samstag veröffentlichten HRW-Bericht.
Zu den Projekten der 6000 Mitarbeiter zählenden Firma gehören demnach ein WM-Stadion in Doha sowie der Straßenbau. Einige der ausstehenden Gehälter seien erst nach Protestaktionen der betroffenen Mitarbeiter ausgezahlt worden. Nicht genehmigte öffentliche Proteste sowie Aktionen von Gewerkschaften sind in Katar verboten.
Bezahlung erst an diesem Wochenende
Laut HRW erhielten mehr als 500 Manager, darunter Ingenieure, Gutachter und Abteilungsleiter, seit September kein Geld. Inzwischen habe die Mehrheit der Betroffenen ihr Geld bekommen, die Übrigen sollten ihr Gehalt an diesem Wochenende erhalten. Die Arbeiter erhielten ihr Geld demnach am 7. Februar.
90 Prozent der 2,75 Millionen Einwohner Katars sind Ausländer. Die meisten stammen aus Entwicklungsländern und arbeiten auf Baustellen für die Fußballweltmeisterschaft 2022 in dem Golfstaat.
Nach Kritik der Menschenrechtsorganisationen HRW und Amnesty International war 2015 in Katar zwar ein System für Lohngarantien eingeführt worden. In einem Bericht vom Juni 2019 beklagten das katarische Arbeitsministerium und die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) aber, dass “Lohnmissbräuche noch immer viel zu verbreitet” seien. (afp)
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