
Bill Gates: Nach der Pandemie ist vor der Pandemie
Über kaum jemand anderen wird kontroverser im Zusammenhang mit der Pandemie diskutiert, als über Bill Gates.

Bill Gates.
Foto: Jemal Countess/Getty Images for TIME
Bill Gates schlägt der WHO weitere Wege vor, um für künftige Pandemien gewappnet zu sein. Momentan wisse man nicht, ob es nicht noch andere Corona-Varianten irgendwo gebe, so der Microsoft-Gründer: „Die Wahrscheinlichkeit einer neuen, sehr gefährlichen Variante ist meiner Ansicht nach nur gering, aber es gibt dafür keine Garantie.“
Doch nicht nur Corona, auch eine andere Pandemie könnte kommen. Gates sieht dieses Szenario schon in den nächsten 20 Jahren kommen. Dann müsse man bereit sein, erklärte der Milliardär in einem Interview mit der „Welt“ über seine Ansichten zum Stand der Dinge. „Wie schnell sind wir in der Lage, Diagnosen zu stellen? Wenn Menschen in Quarantäne müssen, wo bringen wir sie dann unter?“
Gates schlägt zudem praktische Übungen vor, zusammen mit der WHO organisiert. „Eine ganze Brigade von Vollzeit-Pandemie-Experten müssten den Staaten dabei helfen, sich darauf vorzubereiten, vor allem in Ländern mit geringerem Einkommen.“
Eine Milliarde als Budget sei sehr gering angesichts Tausender Milliarden Verlust aufgrund der Corona-Krise. Der Milliardär erklärte, vor zwei Jahren noch recht optimistisch wegen Antikörpern und Therapien gegen COVID-19 gewesen zu sein. Inzwischen habe es aber mehrere Virus-Mutationen gegeben, unter anderem Beta aus Südafrika, Delta aus dem Gebiet des Indischen Ozeans und schließlich die Omikron-Variante, wo man nicht genau wisse, woher diese eigentlich stamme.
Paradoxes und Skurriles
Die schnelle Bereitstellung von Impfstoffen durch die Pharmaindustrie lobte Gates, allerdings habe ihn die „massive politische Ablehnung des Impfstoffs und des Tragens von Masken“ in mehreren Ländern überrascht. Noch etwas anderes hatte ihn überrascht: „Ich spende Milliarden Dollar, um Millionen Leben zu retten, aber laut den Verschwörungstheorien verdiene ich Milliarden mit einem Impfstoff, der Leben zerstört“ – für Bill Gates „eines dieser Paradoxe“ in der Pandemie.
Bereits im Februar zeigte sich Gates verwundert gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“, dass er vor allem von Kritikern der Corona-Maßnahmen und Impfskeptikern kritisiert worden sei: „Die Vorstellung ist skurril, dass ich das begonnen hätte, davon profitiere oder scharf darauf sein könnte, den Aufenthaltsort von Leuten zu wissen, weshalb ich 5G-Aufpasser in den Impfstoff gemischt haben soll.“ Derartige Behauptungen hätten dazu geführt, dass sich Menschen nicht hätten impfen lassen, so Gates.
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