Britischer Gesundheitsminister verteidigt Zurückhaltung im Kampf gegen Corona-Krise
In Großbritannien gibt es, bis jetzt, nicht so viele tief in das normale Leben eingreifende Maßnahmen wegen der Corona-Krise wie in den EU-Staaten. Das wird sich demnächst ändern.

Fahne von Großbritannien
Foto: über dts Nachrichtenagentur
Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock hat am Sonntag die von vielen Seiten kritisierte Zurückhaltung der Londoner Regierung im Kampf gegen die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus verteidigt. Angesichts der Pandemie “wollen wir die beste Reaktion der Welt haben”, sagte Hancock im Fernsehsender “Sky News” und kündigte an, dass die Regierung am Dienstag Notstandsgesetze erlassen werde, darunter wohl ein Verbot von Massenversammlungen.
Bislang hat Großbritannien im Gegensatz zum Rest Europas noch keine rigorosen Maßnahmen zur Eindämmung des Virus ergriffen. Sein Plan ziele darauf ab, Leben auf “nachhaltige” Weise zu schützen, sagte Hancock weiter. “Wir werden die richtigen Maßnahmen zur richtigen Zeit ergreifen”, sagte er.
Einschneidende Maßnahmen vorgesehen
Dem Sender “Sky News” bestätigte der Minister Presseberichte, wonach die Regierung plant, über 70-Jährige für bis zu vier Monate zu isolieren. “Es ist Teil unseres Aktionsplans, ja, wir werden ihn zu gegebener Zeit ausführlicher vorstellen”, sagte er.
Nach Angaben der britischen Presse erwägt die Regierung neben der Schließung von Pubs und Restaurants und Schulen wie in Kontinentaleuropa, die Beschlagnahmung von Privatkliniken und sogar Hotels zur Behandlung von Patienten.
Die Zahl der Toten mit der Lungenerkrankung Covid-19 hatte sich am Samstag in Großbritannien fast verdoppelt und liegt nun bei 21. Nach Angaben der Behörden sind bislang 1140 Menschen positiv auf den neuartigen Virus getestet worden – ein Anstieg um 342 gegenüber dem Vortag.(afp/al)
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