Bundeswehr stoppt vorerst Ausbildung im Zentralirak
Die Bundeswehr hat ihre gerade erst wieder aufgenommene Ausbildungsmission im Zentralirak als Vorbeugung gegen das Coronavirus für 14 Tage ausgesetzt.

Die Bundeswehr bildet im Irak kurdische Peschmerga aus.
Foto: Michael Kappeler/dpa/dpa
Die Bundeswehr hat die Ausbildung irakischer Sicherheitskräfte in der zentralirakischen Basis Tadschi unterbrochen. Grund sei die Ausbreitung des Coronavirus, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Mittwoch in Berlin. Die Ausbildung kurdischer Sicherheitskräfte in Nordirak geht demnach aber weiter.
“Wir ziehen dort Personal ab und bringen es in den Norden, wo wir bessere Bedingungen vorfinden”, sagte der Sprecher mit Blick auf Tadschi. Nähere Einzelheiten zu den Problemen dort nannte er nicht.
Der Sprecher bestätigte zugleich, dass die Corona-Krise zu Verzögerungen bei Kontingentwechseln in unterschiedlichen Einsatzgebieten führt. Beispielsweise würden für den Afghanistan-Einsatz vorgesehene Soldaten erst zwei Wochen in Deutschland in Quarantäne bleiben, ehe sie in das Einsatzgebiet verlegt würden. Entsprechend müssten andere Soldaten etwas länger dort bleiben.
Das Bundeskabinett befasste sich am Vormittag mit dem deutschen Engagement in Mali. In einem vom Auswärtigen Amt vorgelegten Bericht wird betont, dass Deutschland das afrikanische Land weiterhin auf dem Weg zu mehr Stabilität und Sicherheit unterstützen wolle. Dies betreffe auch die humanitäre Hilfe.
Außenamts-Sprecherin Maria Adebahr wies darauf hin, dass es in der Region weiterhin Sicherheitsprobleme gebe. So habe es in den vergangenen Monaten “zunehmend grenzüberschreitende dschihadistische Angriffe” gegeben, die sich sowohl gegen die Zivilbevölkerung als auch gegen staatliche Einrichtungen, Polizei und Militärstützpunkte richteten. “Dies zeigt, wie wichtig das Engagement ist”, warb Adebahr bei dem Einsatz für “einen langen Atem”.
Deutschland ist in Mali an der internationalen Militärmission Minusma beteiligt, außerdem an der EU-Ausbildungsmission EUTM Mali und an weiteren, auch zivilen Unterstützungsprogrammen. (afp)
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