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Die anderen sind Schuld…

China: Amtliche Nachrichtagentur Xinhua versteckt sich vor Arbeitslager-Opfern

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Chinas Nachrichtagentur Xinhua hat sich auch in New York etabliert, hier am Times Square.

Foto: STAN HONDA/AFP/Getty Images

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Zwei Tage hintereinander haben über zehn Opfer des Masanjia-Arbeitslagers vor dem Gebäude der chinesischen amtlichen Nachrichtagentur Xinhua protestiert. Zuvor hatte Xinhua eine Meldung veröffentlicht, dass einer Untersuchung zufolge ein Bericht über unmenschliche Foltermethoden im Masanjia-Arbeitslager unwahr sei. Angesichts wütender Opfer vom Arbeitslager versuchten die Nachrichtagentur Xinhua und die Webseite Xinhua, sich gegenseitig die Schuld in die Schuhe zu schieben. Keiner gibt zu, für diese Meldung verantwortlich zu sein.
Untersuchungskommission besteht aus Tätern
Am 7. April hatte die chinesische Zeitschrift „Lens” einen aufsehenerregenden Bericht mit dem Titel „Raus aus Masanjia” veröffentlicht. In diesem Bericht wurden viele unmenschliche Foltermethoden beschrieben, die im Masanjia-Arbeitslager in der Provinz Liaoning verwendet wurden. Viele waren geschockt über diese massiven Menschenrechtsverletzungen.
Die Regierung der Provinz Liaoning reagierte überraschend schnell und kündigte am nächsten Tag an, eine Untersuchung einzuleiten. Allerdings wurde die Untersuchungskommission von den Tätern im Justizsystem geleitet. Einer der Gruppenleiter war sogar ein ehemaliger Direktor des Arbeitslagers. Zum Schluss lautete das Ergebnis, dass der Bericht über Folter im Masanjia-Arbeitslager nicht wahr sei. Sogar die Gruppenmitglieder waren nicht alle mit dieser Behauptung einverstanden. Nach Berichten der chinesischsprachigen Epoch Times, Dajiyuan, haben zwei Journalisten verweigert, den Untersuchungsbericht zu unterschreiben.
Die anderen sind Schuld…
Dajiyuan zufolge seien über zehn Opfer der Folter im Masanjia-Arbeitslager am 27. und 28. April zur amtlichen Nachrichtagentur Xinhua gegangen, um gegen die Meldung über den Untersuchungsbericht zu protestieren. Sie haben gesagt, dass sie selbst Opfer der Folter seien, wie beispielsweise Misshandlung der Geschlechtsorgane mit Elektrostöcken. Der Nachrichtenagentur könne jede von ihnen interviewen und untersuchen. Außerdem haben sie Xinhua erklärt, dass die sogenannte Untersuchungskommission aus den Tätern bestehe.
Liu Hua, eine der Protestierenden, habe gegenüber Dajiyuan geäußert, dass sie am 27. April zunächst zum Sitz der Nachrichtagentur Xinhua gegangen seien.  Allerdings sei ihnen erklärt worden, dass die Meldung von der Internetwebseite Xinhua berichtet worden sei. Sie seien danach zum Gebäude der Webseite von Xinhua gegangen. Zunächst wurden sie nicht empfangen. Sie haben dann die Polizei angerufen. Danach sei ein Verantwortlicher der Webseite erschienen, der ihnen erklärt habe, dass die Meldung auf Befehl der Nachrichtagentur Xinhua veröffentlicht worden sei und dass sie zur Nachrichtagentur gehen sollen.
Am nächsten Tag seien sie wieder zum Sitz der Nachrichtagentur Xinhua gegangen und haben gefordert, den Verantwortlichen zu treffen. Sie haben dabei beispielsweise „unmenschliche Falschmeldung”, „Xinhua ist korrupt” und „Chefredakteur komm raus” gerufen. Die Mitarbeiter von Xinhua haben sich vor ihnen versteckt und später sei Polizei gekommen. Liu habe gemeint, dass sie und andere Opfer weiterhin Gerechtigkeit fordern werden. (yh)
Artikel auf Chinesisch von der Webseite Dajiyuan: 马三家受害者”火大”冲进新华社 两党媒”互掐”
 

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