Papst-Besuch
Christliche Minderheit im Irak auf rund 400.000 geschätzt

Ein Mitglied der irakischen Streitkräfte steht am 1. März 2021 vor der syrisch-katholischen Kirche Unserer Lieben Frau von der Befreiung im Bezirk Karrada in der irakischen Hauptstadt Bagdad inmitten der Vorbereitungen vor dem Besuch des Papstes.
Foto: SABAH ARAR / AFP über Getty Images
Die Christen sind im Irak eine kleine Minderheit. 97 Prozent der Iraker sind Muslime, wobei die Schiiten (60 Prozent) deutlich stärker vertreten sind als die Sunniten (37 Prozent).
Nur drei Prozent der Bevölkerung gehören anderen Religionen an, zu ihnen zählen neben Christen unter anderem auch Jesiden und Aleviten. Der Irak hatte 2018 rund 38 Mio. Einwohner.
Vor Kriegsausbruch im Jahr 2003 lebten rund 1,5 Millionen Christen im Irak. Hunderttausende flohen seitdem vor Gewalt und Verfolgung aus ihrer Heimat. Heute wird die Zahl der Christen im Irak auf rund 400.000 geschätzt.
Eines der Hauptsiedlungsgebiete der Christen im Irak ist die nördliche Provinz Ninive, deren Hauptstadt Mossul 2014 von der islamistischen Terrororganisation “Islamischer Staat” (IS) erobert wurde. Nachdem die IS-Kämpfer den Christen ein Ultimatum stellten und ihnen mit dem Tod drohten, flohen diese in Scharen aus der Region.
Die irakischen Christen gehören verschiedenen Konfessionen an. Die chaldäische Kirche geht auf die ersten christlichen Gemeinden zurück, die vor fast 2.000 Jahren in Mesopotamien, dem heutigen Irak, entstanden waren.
Nach Jahren der Isolierung schlossen sie sich im 16. Jahrhundert der römisch-katholischen Kirche an. Daneben gibt es unter anderem die assyrische Kirche, die syrisch-orthodoxe und die syrisch-katholische Kirche sowie die armenischen Kirchen. Auch Kopten und Protestanten leben im Irak. (afp)
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