Clinton-Stiftung: Geldfluss versiegt nach Wahlniederlage – Unterorganisation schließt wegen Leaks
Schlechte Zeiten für die Clinton-Stiftung: Eine wichtige Unterorganisation wird als Reaktion auf die WikiLeaks-Enthüllungen aufgelöst. Große Geldgeber haben nach Clintons Wahlniederlage ihr Engagement eingestellt oder drastisch zurückgefahren.

Hillary Clinton nach ihrer Wahlniederlage gegen den Republikaner Donald Trump.
Foto: Olivier Douliery/dpa
Ein wichtiger Zweig der „Clinton Foundation“ wird aufgelöst. Das geht aus einer Mitteilung des US-amerikanischen Arbeitsministeriums hervor. Die „Clinton Global Initiative“ (CGI) wird zum 15. April 22 Mitarbeiter entlassen – und als Grund wird die „Stilllegung“ der Organisation angegeben.
Wie das US-Portal „Daily Caller“ berichtete, geht die Auflösung auf eine Entscheidung zurück, die schon im September vor Hillary Clintons Wahlniederlage getroffen und intern angekündigt worden war. Die „CGI“ war im US-Wahlkampf heftig in die Kritik geraten. Durch Veröffentlichungen auf WikiLeaks erhärtete sich der Verdacht, dass die Organisation nur vordergründig karitativen Zwecken diente: Über die „CGI“ wurden während Clintons Zeit als US-Außenministerin Schmiergelder gesammelt. Auf diese negative Publicity wollte man mit der Umstrukturierung reagieren.
Die „Clinton Global Initiative“ hat über 200 Mitarbeiter. Schon im September sei ein Großteil davon auf die Suche nach neuen Jobs gegangen, schreibt „Daily Caller“. Wie viele anderweitig bei der Clinton-Stiftung bleiben, ist unklar.
Interessant ist in diesem Zusammenhang: Während das FBI die Ermittlungen wegen Hillary Clintons privatem Email-Server eingestellt hat, laufen die Korruptionsermittlungen gegen die Clinton-Stiftung weiter.
Geldfluss versiegt nach Wahlniederlage
Der US-Finanzblog „Zerohedge“ prognostiziert, dass die offizielle „Stilllegung“ der „CGI“ erst der Anfang ist und es die Clinton-Stiftung bald auch nicht mehr geben wird. Denn sowohl Australien und Norwegen (nach Saudi-Arabien die beiden wichtigsten Geldgeber der Clinton-Stiftung) haben ihre Zahlungen nach Clintons Wahlniederlage gestoppt oder dramatisch gekürzt.
Ein kritisch hinterfragender Artikel von „News.com.au“ berichtete am 28. November, dass die australische Regierung ihre Zahlungen an die Clinton-Stiftung auf Null gesenkt hat – das Ende einer zehnjährigen Liason, in der Steuergelder im Wert von insgesamt 88 Millionen australischen Dollars in die Stiftung flossen (rund 62 Millionen Euro).
Die australische Regierung bestätigte gegenüber dem Medium, dass sie keine ihrer Partnerschaften mit der skandal-geplagten Stiftung weiterführen wird.
Die bereits geleisteten Zahlungen seien „nur für bewilligte Entwicklungsprojekte“ gewesen, so eine Sprecherin. Clintons karitative Organisationen hätten „eine bewährte Erfolgsbilanz“ bei der Hilfe in Entwicklungsländern.
(„Zerohedge“ wies darauf hin, dass Australiens Premier der Ex-Chef von „Goldman Sachs Australien“ ist – und Goldman Sachs zahle eben nur für effektive Resultate.) „Wofür haben wir überhaupt gespendet?“ fragte News.com.au.
Norwegen kürzt Zahlungen drastisch
Auch Norwegen hat seine Zahlungen drastisch gekürzt, nachdem es die Clinton-Stiftung vor dem US-Wahlkampf mit Rekordbeträgen unterstützt hatte. Im Jahr 2017 wird es 87 Prozent weniger Geld aus Norwegen geben, rechnete „Zerohedge“ aus. Von 2007 bis 2013 seien jährlich rund 5 Millionen US-Dollar an die Clinton-Stiftung geflossen. In den Jahren 2014 und 2015 waren es sogar 15 und 21 Mio. USD.
2017 werden dagegen nur noch 23 Mio. norwegische Kronen drin sein für die „Clinton Health Access Initiative“ – das entspricht 2,7 Mio. US-Dollar. Die Zeitung „Hegnar“ berichtete dies am 15. November.
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