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plus-iconEngagement in Südafrika und Namibia

Deutsche Milliardenkredite für grüne Energieprojekte in Südafrika

Die Sicherheit bei der Versorgung mit sauberer Energie ist ein Schwerpunkt der Investitionen. Eine verzögerte Schließung von drei Kohlekraftwerken in Südafrika könnte die für 2030 festgelegten Ziele gefährden.

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Das Eskom-Kohlekraftwerk Medupi im nördlichen Südafrika.

Foto: iStock/fivepointsix

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Grüner Strom vom schwarzen Kontinent – mithilfe von deutschen Steuergeldern soll das in einigen Jahren möglich sein. So plant die Bundesregierung eine Beteiligung an einer 22 Milliarden US-Dollar schweren Investition in Südafrika.

Kritik an langsamer Umsetzung

Die benötigt das Land, um mehr Solar- und Windenergie in das nationale Netz einzubinden und seine Energiesicherheit zu gewährleisten, berichtet „Bloomberg“ (hinter Bezahlschranke). Zuständig in Deutschland ist das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Vertreten wird die Behörde bei dem Vorhaben von Entwicklungsstaatssekretär Jochen Flasbarth.
Noch sei allerdings der Umfang des Netzausbauprojekts nicht festgelegt, zitiert das Portal einen Sonderbeauftragten für einen Klimafinanzierungspakt zwischen Südafrika und einigen der wohlhabendsten Länder der Erde. Der 2021 geschlossene Pakt sei wegen seiner langsamen Umsetzung in die Kritik geraten.
Mit dabei sind neben Deutschland auch die USA, Frankreich, Großbritannien, die Niederlande und Dänemark. Die Europäische Union (EU) ist ebenfalls beteiligt. Abgesehen von Zuschüssen seien bisher lediglich 1,1 Milliarden Euro an Krediten aus Deutschland und Frankreich aus der Vereinbarung bereitgestellt worden.

„Grundsätzlich würde eine Beteiligung Deutschlands in Form eines rückzahlbaren Kredits im Rahmen der mit weiteren internationalen Partnern vereinbarten Just Energy Transition Partnerschaft erfolgen“, heißt es aus dem Ministerium.

Der Netzausbau ist nach Auskunft des Sprechers erforderlich, „um die nach dem neuen südafrikanischen Energierecht möglichen Einspeisungen privater Investitionen in Wind- und Solaranlagen zu ermöglichen“.

BMZ engagiert sich auch in Namibia

1,4 Millionen Euro steuert das BMZ „zur Unterstützung der namibischen Energiewende“ durch das zentrale europäische Energiewendeprogramm Get.Pro bei. Es hat ein Gesamtbudget von 2,7 Millionen Euro, neben dem deutschen Geld gibt es 1,3 Millionen Euro von der Europäischen Union (EU). Dazu fand in der vergangenen Woche in Windhuk, der Hauptstadt des südafrikanischen Nachbarlandes, ein Wasserstoffgipfel statt. In dessen Verlauf wurde die Vereinbarung zur Unterstützung unterzeichnet.
In Namibia geht es laut Ministerium um eine Verbesserung auf Planungs- und Rechtsebene, um eine „nachhaltige Energiewende“ voranzutreiben. Die „Unternehmensallianz Grüner Wasserstoff“ steht zudem für eine Zusammenarbeit deutscher und namibischer Unternehmen. So entstehe ein „internationales Netzwerk mit dem Ziel, eine nachhaltige Produktion und Nutzung von grünem Wasserstoff zu fördern“.

Grüner Wasserstoff aus Afrika auch für Deutschland

Staatssekretär Jochen Flasbarth vom BMZ betonte, dass die Projekte in Afrika auch Deutschland bei der Energieversorgung der Zukunft helfen. So orientiere sich das Engagement im Bereich des grünen Wasserstoffs (gH2) klaren Nachhaltigkeitskriterien. Es trage dazu bei, „die lokale Wirtschaft unabhängiger von fossilen Energieträgern zu machen und die globale Energiewende voranzubringen“. Der Import für die Dekarbonisierung in Deutschland dürfe jedoch nicht zu mehr Emissionen führen. Die gH2-Produktion müsse „in die lokale Energiewende eingebettet sein“.
In Deutschland könne grüner Wasserstoff – aus Namibia oder anderen Ländern – in Bereichen helfen, die nur schwer durch die direkte Nutzung heimischen erneuerbaren Stroms dekarbonisiert werden können. Das Ministerium nannte als Beispiele die Chemie- und Stahlproduktion, Schiff- und Luftfahrt und den Schwerlastverkehr. „Welche Infrastrukturmaßnahmen für den Transport dann nötig sein werden, kann erst entscheiden werden, wenn klar ist, welche Mengen man von wo nach wo zu welchem Zweck transportieren will“, hieß es abschließend auf die Fragen von Epoch Times.

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