Erneut zehn Tote in Nicaragua - Linke Regierung setzt Heckenschützen gegen die Bevölkerung ein
In Nicaragua haben Sicherheitskräfte nach Angaben von Aktivisten erneut mindestens zehn Menschen getötet, darunter zwei Minderjährige. Die Proteste gegen das linke Regime gehen weiter.

Ein Polizist in Nicaragua.
Foto: MARVIN RECINOS/AFP/Getty Images
Im Zuge der regierungskritischen Proteste in Nicaragua haben Sicherheitskräfte nach Angaben von Aktivisten erneut mindestens zehn Menschen getötet, darunter zwei Minderjährige.
Die Polizei und paramilitärische Kräfte seien in mehreren Oppositionshochburgen gegen die Bevölkerung vorgegangen, teilte der Nicaraguanische Verband für Menschenrechte (ANPDH) am Sonntag mit. Sechs der Todesopfer seien Zivilisten gewesen. Überdies seien etwa 20 Menschen verletzt worden.
Die Vorfälle ereigneten sich laut ANPDH in der Stadt Masaya, 30 Kilometer südlich der Hauptstadt Managua, sowie in den Nachbarorten Niquinohomo, Catarina und Monimbó. ANPDH-Präsident Alvaro Leiva hob hervor, dass es sich um eine vorläufige Bilanz handele und die Identität der Opfer und ihr Alter noch genauer geprüft werden müssten.
Leiva kritisierte, die Behörden hätten der Bitte, die Verletzten in Sicherheit bringen zu dürfen, nicht entsprochen. Er warnte die Bevölkerung, dass Heckenschützen unterwegs seien.
Die Unruhen in Nicaragua hatten Mitte April begonnen, als Sicherheitskräfte Demonstrationen gegen Rentenkürzungen gewaltsam niederschlugen. Seither weiteten sich die Proteste auf das ganze Land aus.
Sie richten sich gegen den autoritären Regierungsstil des linken Staatschef Ortega und seiner Ehefrau, Vizepräsidentin Rosario Murillo. Der ehemalige Guerillakämpfer regierte Nicaragua von 1979 bis 1990 und erneut seit elf Jahren, sein derzeitiges Mandat endet offiziell im Januar 2022.
Bei Demonstrationen gab es seit April immer wieder gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Regierungsanhängern und Oppositionellen. Dabei wurden bereits mehr als 270 Menschen getötet. (afp/so)
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