EU-Parlament: Internationaler Strafgerichtshof soll IS-Verbrechen prüfen
Die EU-Staaten müssten sich dafür einsetzen, dass der "Völkermord" etwa an den Jesiden vor das internationale Gericht in Den Haag gebracht werde, verlangte das Parlament am Donnerstag in einer Entschließung.

ISIS erobert große Gebiete in Syrien und im Irak
Foto: Carsten Koall/Getty Images
Das Europaparlament hat angesichts der von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) begangenen Verbrechen die Anrufung des Internationalen Strafgerichtshofs gefordert.
Die EU-Staaten müssten sich dafür einsetzen, dass der “Völkermord” etwa an den Jesiden vor das internationale Gericht in Den Haag gebracht werde, verlangte das Parlament am Donnerstag in einer Entschließung. Das gleiche gelte für Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, welche die Dschihadisten im Irak, in Syrien und im Libanon begingen.
Bereits im Februar hatte das Europaparlament in einer Entschließung die massive Verfolgung von Christen, Jesiden und anderen religiösen Minderheiten durch den IS als Völkermord verurteilt.
Vor der Abstimmung hatte das Straßburger Parlament zwei junge Jesidinnen mit dem Sacharow-Preis für Menschenrechte ausgezeichnet. Nadia Murad und Lamia Hadschi Baschar waren im August 2014 im Norden des Irak von IS-Milizen verschleppt worden. Sie wurden monatelang misshandelt und als Sexsklavinnen missbraucht, bis ihnen die Flucht nach Deutschland gelang. (afp)
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