Logo Epoch Times
Gewalt und Korruption

Europol-Chefin: Waffenlieferung in Ukraine könnte in kriminelle Hände geraten

Die europäische Polizeibehörde Europol ist besorgt über den Verbleib der Waffen, die aus der EU in die Ukraine gelieferten werden. Waffen aus den Balkankriegen würden noch heute von Kriminellen genutzt.

top-article-image

Europol-Chefin Catherine De Bolle warnt vor den vielen Waffen, die nach dem Krieg in der Ukraine illegal nach Europa gelangen könnten.

Foto: BENOIT DOPPAGNE/BELGA MAG/AFP Getty Images

author-image
Artikel teilen

Lesedauer: 2 Min.

Die Waffenlieferungen an die Ukraine schaffen möglicherweise ein Problem, das den Krieg überdauern wird. Die Gefahr bestehe, dass Waffen in falsche Hände gerieten, warnt Europol-Chefin De Bolle in der „Welt am Sonntag”. „Irgendwann ist der Krieg vorbei. Wir wollen eine Situation verhindern wie vor 30 Jahren im Balkankrieg. Die Waffen aus diesem Krieg werden noch heute von kriminellen Gruppen genutzt.“
Daher plant Europol, eine internationale Arbeitsgruppe einzurichten, um Strategien für einen Umgang mit der Situation zu entwickeln. Zudem beobachte die europäische Polizeibehörde verdeckte Aus- und Einreiseaktivitäten bekannter terroristischer und gewaltbereiter Extremisten zwischen der Ukraine und der EU.
„Die Situation ist hochdynamisch und fragmentiert, und wir erhalten unterschiedliche Zahlen von unseren europäischen Partnern“, äußerte De Bolle.

 De Bolle: „Niveau an Gewalt auf den europäischen Straßen”

Gegenüber der Zeitung spricht sie von einem „Niveau an Gewalt auf den europäischen Straßen, wie wir es noch nie gesehen haben. Bislang kannten wir das nur aus Lateinamerika.“ Diese Gewaltbereitschaft, gepaart mit modernen Kriegswaffen gilt es zu verhindern.
Catherine De Bolle warnt auch vor einem neuen Ausmaß an Korruption und Drogenhandel: „Das illegale Geschäft infiltriert unsere Wirtschaft und destabilisiert das System.“
Außerdem registriert Europol derzeit eine Zunahme von Cyberangriffen im Kontext des Ukraine-Krieges. Beobachtet werden vor allem DDoS-Angriffe, bei denen versucht werde, Internetserver durch eine künstlich erzeugte Überlastung lahmzulegen, sowie den Einsatz von Ransomware.
Vor zwei Jahren ist es Ermittlern gelungen, Nachrichten der App EnchroChat zu entschlüsseln, die vor allem von Kriminellen genutzt wurde. „Dadurch gelangten wir zu ganz neuen Kenntnissen, wie Organisierte Kriminalität die Sicherheit in Europa, die Rechtsstaatlichkeit und die Demokratie gefährdet. Unser Fazit: Wir haben die Gefahr unterschätzt”, sagte De Bolle. (bs)

Kommentare

Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.