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Zensur in der Türkei: Facebook löscht Inhalte "die den Propheten beleidigen”

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Facebook wurde von einem türkischen Gericht zu Zensurmaßnahmen gezwungen. Foto: JONATHAN NACKSTRAND /

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Facebook unter Zensur-Druck: Ein türkisches Gericht hat Facebook aufgefordert, eine Reihe von Seiten abzuschalten, die „den Propheten Mohammed beleidigen“ . Das Gericht drohte, falls die Socialmedia-Plattform der Aufforderung nicht nachkommen sollte, könnte Facebook in der gesamten Türkei verboten werden. Noch gibt es keine Reaktion Mark Zuckerbergs.
Die Politik des Facebook-Gründers war in der Vergangenheit oft zweigleisig: Während Facebook in der Öffentlichkeit sich immer als Vertreter der Meinungsfreiheit darstellte, musste sich die Firma jedoch meist örtlichen Gesetzen beugen, auch wenn diese im Gegensatz zu den Prinzipien von Facebook standen.
Facebook selbst sagte, man habe „kooperiert“ und nahezu „1.900 Inhalte“ entfernt.
Ärger wegen Mohammed-Karikaturen
Zu der Anordnung des Gericht in der Hauptstadt Ankara war es gekommen, nachdem es staatsanwaltschaftliche Untersuchungen wegen angeblicher Mohammed-Beleidigungen auf Facebook gegeben hatte. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Anadolu am späten Sonntagabend.
Erst vor kurzem hatte es in der Türkei Ermittlungen gegen zwei Journalisten gegeben, die in der Zeitung „Cumhuriyet“ die jüngste Mohammed-Karikatur der französischen Satirezeitung „Charlie Hebdo“ veröffentlicht hatten. „Beleidigungen unseres Propheten“ werde die Türkei nicht hinnehmen, hatte Ministerpräsident Ahmet Davutoglu daraufhin erklärt. Im vergangenen Jahr waren in der Türkei vorübergehend Twitter und YouTube gesperrt worden.
Facebook zensiert, um China zu gefallen
Kritik an der Zensurpolitik von Facebook gab es in den vergangenen Wochen auch von chinesischen Dissidenten: Hier hatte sich der Kuschelkurs, den Mark Zuckerberg gegenüber Chias KP-Regime eingeschlagen hat, duch Löschung von unliebsamen Inhalten bemerkbar gemacht. Facebook gehört zu den Websites, die in China nicht zugänglich sind. Mark Zuckerberg versucht seit 2009, dies zu ändern – bisher erfolglos. Bei seiner Eroberungstaktik schreckt er vor keiner Peinlichkeit und Zensurmaßnahme zurück.
Mehr Hintergründe unter:
Quelle: reuters / rf
Englischer Original-Artikel:

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