Todesfälle nach Corona-Impfung
Finnland setzt Impfungen mit Astrazeneca-Impfstoff aus - Erneuter Todesfall in Georgien

Die Impfungen mit dem Impfstoff von Astrazeneca werden in Deutschland vorerst aussetzt.
Foto: Nicolas Armer/dpa/dpa
Trotz des grünen Lichts der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) setzt das EU-Mitglied Finnland die Impfungen mit dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca vorerst aus.
Die Verwendung des Vakzins werde in Finnland ab sofort gestoppt, “bis es mehr Informationen zu dem Fall gibt und ein möglicher Zusammenhang bewertet werden kann”, teilte die finnische Gesundheitsbehörde THL nach zwei Fällen von Blutgerinnseln im Gehirn nach Impfungen in Finnland.
Die Anwendung des Mittels werde für mindestens eine Woche ausgesetzt, hieß es weiter.
Georgien: 27-jährige Krankenschwester stirbt nach Impfung mit AstraZeneca-Impfstoff
Das georgische Gesundheitsministerium erklärt nach dem Tod einer 27-jährigen Krankenschwester im eigenen Land, dass die Coronavirus-Impfungen mit dem AstraZeneca-Schuss nur in vollwertigen medizinischen Zentren fortgesetzt würden, berichtete die Nachrichtenagentur TASS am Freitag.
Das Innenministerium sagte auch, es habe eine Untersuchung eingeleitet, nachdem die Krankenschwester, die den AstraZeneca-Impfstoff geimpft bekam, anschließend einen anaphylaktischen Schock erlitt und schließlich am Freitag gestorben war, berichtete die Nachrichtenagentur RIA.
Amiran Gamkrelidze, Direktor des Nationalen Zentrums für die Kontrolle von Krankheiten in Georgia, hatte den Zustand der Krankenschwester am Donnerstag als ernst bezeichnet, berichtete Interfax.
“Unser 27-jähriger Kollegin erlitt nach der Impfung mit dem AstraZeneca-Impfstoff einen anaphylaktischen Schock und wurde auf eine Intensivstation in Tiflis gebracht”, wurde Gamkrelidze zitiert.
EMA erklärt Nutzen des AstraZeneca-Impfstoffs überwiegt mögliche Risiken
Die EMA hatte am Donnerstag nach einer Sondersitzung erklärt, der Nutzen des Impfstoffs beim Schutz vor einer Covid-19-Erkrankung überwiege mögliche Risiken.
Einen Zusammenhang zwischen Impfungen mit AstraZeneca und seltenen, aber gefährlichen Blutgerinnseln im Gehirn konnte die Behörde aber “nicht endgültig” ausschließen. Die Produktinformation für das Vakzin soll nun entsprechend angepasst werden, um Patienten und Ärzte auf die möglichen Gefahren hinzuweisen.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) verfügte auf Grundlage der EMA-Einschätzung für Freitag eine Wiederaufnahme der Corona-Impfungen mit dem Astrazeneca-Vakzin – allerdings mit Warnhinweisen. Auch Länder wie Frankreich, Italien und Spanien entschieden sich dafür. In Skandinavien sind die Behörden allerdings zurückhaltender. Vor Finnland hatten Norwegen und die EU-Länder Dänemark und Schweden angekündigt, vor einer Wiederaufnahme der Astrazeneca-Impfungen weitere Untersuchungen abzuwarten. (afp/er)
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