Zentralasien
Grenzkonflikt beigelegt: Kirgistan verkündet Vereinbarung mit Tadschikistan
Kirgistan und Tadschikistan haben einen Grenzkonflikt beigelegt, der schon Jahrzehnte schwelt. Die Geheimdienstchefs hätten „eine Vereinbarung erreicht“, erklärt die kirgisische Regierung. Vor zwei Jahren gab es ein letztes Aufflammen des Konflikts.

Der kirgisische Präsident Sadyr Dschaparow (r.) hier im Bild mit Viktor Orbán.
Foto: Vladimir Voronin/AP/dpa
Kirgistan hat eine Vereinbarung mit Tadschikistan über den Grenzverlauf zwischen den beiden zentralasiatischen Ländern verkündet.
Der kirgisische Geheimdienstchef Kamtschybek Taschjow und sein tadschikischer Kollege Saimumin Jatimow „haben eine Vereinbarung erreicht und eine Definition der restlichen Abschnitte“ der Grenze zwischen beiden Ländern finalisiert, erklärte die Regierung in Bischkek am Mittwoch.
Das Abkommen beendet einen jahrzehntelangen Konflikt zwischen den beiden ehemaligen Sowjetrepubliken.
Letztes Aufflammen des Konflikts vor zwei Jahren
Wie die kirgisische Regierung weiter mitteilte, erlaubt die Vereinbarung die „Festlegung und Demarkation“ der Grenze, die seit dem letzten Aufflammen des Konflikts vor zwei Jahren geschlossen war. Das Treffen habe in einer „Atmosphäre der Freundschaft und des gegenseitigen Verständnisses“ stattgefunden.
Kirgistan und Tadschikistan hatten sich seit der Auflösung der Sowjetunion um die Aufteilung der Wasserressourcen in den landwirtschaftlich genutzten Grenzregionen gestritten. Die knapp 1000 Kilometer lange Grenze zwischen Kirgistan und Tadschikistan windet sich durch eine der bergigsten Regionen der Welt.
Die Beziehungen zwischen den fünf ehemaligen Sowjetrepubliken Kasachstan, Kirgistan, Usbekistan, Tadschikistan und Turkmenistan waren lange von Zerwürfnissen überschattet, verbesserten sich in den vergangenen Jahren aber zunehmend.
Bei den letzten Zusammenstößen zwischen Tadschikistan und Kirgistan im Frühjahr 2021 und im Herbst 2022 wurden insgesamt mehr als 150 Menschen getötet, darunter zahlreiche Zivilisten. Mehrere Dörfer auf beiden Seiten wurden verwüstet. (afp)
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