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„Kurz vor dem Zusammenbruch“

Großbritannien entlässt erneut massenhaft Häftlinge aus überfüllten Gefängnissen

Großbritanniens Gefängnissystem stehe „kurz vor dem Zusammenbruch“, beklagt Justizministerin Mahmood. Weitere 1.000 Häftlinge dürfen sich nun auf eine vorzeitige Entlassung freuen.

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Die britische Regierung will weniger Gefängnisstrafen verhängen. Symbolbild.

Foto: Victoria Jones/PA/dpa

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Lesedauer: 1 Min.

Wegen der Überbelegung der Gefängnisse im Großbritannien sind erneut mehr als 1.000 Häftlinge vorzeitig entlassen worden. „Unser Gefängnissystem stand kurz vor dem Zusammenbruch“, sagte Justizministerin Shabana Mahmood dazu am Dienstag im Sender Sky News. Die Regierung kündigte zudem an, neue Wege des Strafvollzugs zu entwickeln, um weniger Gefängnisstrafen zu verhängen. Diese Aufgabe wurde dem ehemaligen Justizminister David Gauke anvertraut.
Es habe eine „völlige Lähmung“ des Justizsystems gedroht, sagte ein Sprecher von Premierminister Keir Starmer. Der seit Anfang Juli amtierende Starmer macht die konservative Vorgängerregierung für die Krise des Justizsystems verantwortlich.
Bereits im September waren mehr als 1.700 Häftlinge vorzeitig entlassen worden. Bereits kurz nach ihrer Regierungsübernahme hatte die Labour-Partei vorzeitige Freilassungen von Insassen angekündigt, die kurze Haftstrafen absitzen. Sexualstraftäter sind davon ausgeschlossen. Inzwischen kommen Häftlinge nun schon für eine vorzeitige Entlassung infrage, wenn sie 40 Prozent ihrer Strafe verbüßt haben, statt der bisherigen 50 Prozent.
Außerdem prüft die britische Regierung, inwieweit die Verurteilung zu gemeinnütziger Arbeit und der Einsatz von Überwachungstechnologien Gefängnisstrafen ersetzen können. So sollen etwa spezielle Uhren oder Apps in Echtzeit den Standort von Straftätern prüfen, gegen die Ausgangssperren verhängt wurden. (afp/red)

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