Logo Epoch Times

Hundert Migranten in Libyen aus Gefangenenlager geflohen

Mehr als hundert Migranten flohen aus einem Lager in Libyen, in dem sie von Schleppern gefangengehalten wurden. Die Menschen stammen aus Eritrea, Äthiopien und Somalia.

top-article-image

Afrikanische Migranten am 12. Dezember 2017 in einem Safe House in der Stadt Bani Walid, am Rande der Wüste, 170 Kilometer südöstlich der libyschen Hauptstadt Tripolis. Für Migranten, die der Folter und dem Verhungern durch Menschenhändler entgehen, bietet ein "Safe House" in einer Oasenstadt ein seltenes Gut.

Foto: MAHMUD TURKIA/AFP/Getty Images

author-image
Artikel teilen

Lesedauer: 2 Min.

In Libyen sind mehr als hundert Migranten aus einem Lager geflohen, in dem sie nach Angaben internationaler Organisationen von Schleppern gefangen gehalten und gefoltert wurden. Nach Angaben der Hilfsorganisationen und örtlicher Quellen flüchteten die Menschen am Mittwochabend aus dem Lager in der westlich gelegenen Stadt Bani Walid. Das dortige Krankenhaus teilte mit, rund 20 von ihnen seien wegen Verletzungen durch Folter in Behandlung.
Bani Walid liegt an einer Transitroute der Schlepper in Richtung Mittelmeerküste. Nach Angaben eines örtlichen Verantwortlichen gibt es in der Region etwa 20 illegale Lager, in denen Migranten von Schleusern interniert werden. Diese halten die Menschen gefangen, um von ihrem Familien Lösegelder zu erpressen.
Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen berichtete unter Verweis auf Aussagen von Geflüchteten, etwa 15 Menschen seien am Mittwochabend auf der Flucht getötet und 25 weitere verletzt worden. Quellen vor Ort und andere Organisationen konnten dies zunächst nicht bestätigen.
Die Migranten stammen aus Eritrea, Äthiopien und Somalia. Sie suchten Zuflucht in einer Moschee in Bani Walid und wurden dort von Anwohnern und örtlichen Initiativen versorgt. Viele von ihnen sind Jugendliche. Helfern von Ärzte ohne Grenzen berichteten die Menschen, sie seien von den Schleppern teils seit mehr als drei Jahren festgehalten worden.
Seit dem Sturz von Libyens Machthaber Muammar al-Gaddafi 2011 herrscht Chaos in dem nordafrikanischen Land. In weiten Teilen haben bewaffnete Milizen das Sagen. Etliche von ihnen sind im lukrativen Geschäft mit dem Schleusen von Migranten aktiv, die über das Mittelmeer nach Europa gelangen wollen. (afp)

Kommentare

Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.