Sanktionen
Hunderte ungewartete Flugzeuge in Russland – China „bereit“, Teile zu liefern
Laut einem chinesischen Diplomaten sei China bereit, Russland über „bestimmte Kanäle“ mit Flugzeugteilen zu beliefern. Diese würden die Sanktionen der USA und Europas umgehen.

Archivbild: Russlands Präsident Wladimir Putin und Xi Jinping, Chef der KP Chinas, geben sich beim Treffen der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit die Hand.
Foto: Sergei Guneyev, Pool Sputnik Kremlin/dpa
Chinas Botschafter in Moskau, Zhang Hanhui, sagte am 17. Juni der russischen Nachrichtenagentur „TASS“: „Wir sind bereit, [Flugzeug-]Komponenten nach Russland zu liefern.“ Die Fluggesellschaften würden sich derzeit damit befassen und sie hätten „bestimmte Kanäle“ dazu, so Zhang. „Es gibt keine Hindernisse von chinesischer Seite.“ Er machte jedoch keine weiteren Angaben zu diesen „bestimmten Kanälen“.
Zhangs Äußerungen wurden in keinem offiziellen chinesischen Medium veröffentlicht. Das chinesische Nachrichtenportal „NetEase“ war das einzige Medium, das über die Geschichte berichtete, aber der Beitrag wurde kurz nach der Veröffentlichung wieder entfernt.
Russische Fluggesellschaften registrieren geleaste Flugzeuge neu
Anfang März hatte Washington Peking davor gewarnt, Russland bei der Umgehung von Exportkontrollen und wirtschaftlichen Auflagen zu helfen.
Seit der russischen Invasion in der Ukraine im Februar haben westliche Länder im Rahmen einer Reihe von Sanktionen die Ausfuhr, das Leasing und die Lieferung von Flugzeugen und Komponenten an Russland verboten.
Daraufhin beschlagnahmte Russland die ausländischen Flugzeuge, die von Fluggesellschaften geleast wurden. Moskau erließ ein Gesetz, das es russischen Fluggesellschaften erlaubte, geleaste Flugzeuge in Russland neu zu registrieren. Dies ist ein Verstoß gegen internationale Vorschriften.
Aus einem Bericht vom 29. März von Cirium, einer Datenquelle für die Luftfahrt- und Reisebranche, geht hervor, dass in Russland 980 Passagierflugzeuge in Betrieb sind, von denen 777 vom Ausland geleast wurden. Boeing, Airbus und andere Erstausrüster haben die Lieferung von Ersatzteilen zurückgezogen – das bedeutet, dass Flugzeuge, die in Russland fliegen, außerhalb des internationalen Wartungs- und Nutzungsplans stehen.
Sie haben keinen Zugang zu Ersatzteilen und wurden nicht ordnungsgemäß gewartet, trotzdem werden sie seit fast vier Monaten in einem so schlechten Zustand betrieben.
Die US-Luftfahrtbehörde hat im April deswegen ihre Bewertung der Flugsicherheit Russlands herabgestuft. Patrick Ky, leitender Direktor der Europäischen Agentur für Flugsicherheit, äußerte sich ebenso besorgt über die Sicherheit von Flugzeugen westlicher Hersteller, die weiterhin in Russland fliegen. „Sie sind sehr unsicher“, sagte er Reportern auf einer Konferenz am 14. Juni, wie „Reuters“ berichtet.
China und Russland vertiefen die gegenseitige Zusammenarbeit
Während des chinesisch-russischen Wirtschaftsdialogs, der am 16. Juni stattfand, sagte Zhang Hanhui, dass beide Seiten „die strategische Unterstützung und die gegenseitigen Interessen in den Bereichen Energie, Kernenergie, Luft- und Raumfahrt und Infrastruktur vertieft haben“, berichtete die in Taiwan ansässige „China Times“.
Der chinesische Botschafter in Moskau zitierte offizielle Zahlen, wonach der bilaterale chinesisch-russische Handel im Jahr 2021 ein Rekordhoch von über 140 Milliarden US-Dollar erreichte. Er betrug allein in den ersten fünf Monaten dieses Jahres über 65 Milliarden Dollar, was einem Anstieg von 28,9 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres entspricht.
Einen Tag später hatte der Chef der KP Chinas, Xi Jinping, in einem Telefonat mit Putin erklärt, dass beide Seiten „die militärischen und militärisch-technischen Beziehungen weiter ausbauen werden“, wie „VOA“ am 17. Juni berichtete. (sza)
Mit Material von The Epoch Times USA
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