Vom Dienst suspendiert
Impfpflicht am Arbeitsplatz: US-Richter schmettert Klage von Krankenhauspersonal gegen Arbeitgeber ab

Die Leiterin eines Kinderkrankenhauses in San Diego, Kalifornien, erhält am 15. Dezember 2020 die Impfung mit dem Pfizer-BioNTech-Impfstoff. Foto: ARIANA DREHSLER/AFP via Getty Images
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Ein US-Richter hat eine Klage von mehr als hundert Angestellten eines der größten Krankenhäuser des Bundesstaates Texas gegen eine faktische Impfpflicht an ihrem Arbeitsplatz abgeschmettert. “Eine Covid-19-Impfung ist keine illegale Handlung und wird nicht strafrechtlich geahndet”, erklärte Bundesrichter Lynn Hughes am Samstag (Ortszeit).
Hughes rügte zudem die Initiatorin des Protests, die Pflegerin Jennifer Bridges, für die Aussage, dass die Drohung mit Entlassung bei einer Impfverweigerung wie “medizinische Zwangsexperimente während des Holocausts” sei. “Die Gleichsetzung der Impfpflicht mit medizinischen Experimenten in Konzentrationslagern ist verwerflich,” erklärte der Richter.
Bridges und 116 weitere Mitarbeiter des Houston Methodist Hospital in der texanischen Hauptstadt hatten Klage gegen ihren Arbeitgeber eingereicht, weil dieser eine Frist für eine erste Impfung gesetzt hatte. Bei Verstreichenlassen droht den Mitarbeitern die Kündigung. Bridges und ihre Kollegen hatten argumentiert, dies sei illegal, weil die Impfstoffe lediglich eine Notfallzulassung hätten.
Den Mitarbeitern wurde der 7. Juni als Deadline für die Impfung genannt. Insgesamt 178 Mitarbeiter des Houston Methodist Hospital wurden vom Dienst suspendiert, weil sie die COVID-19-Impfvorschrift des Krankenhauses nicht eingehalten haben.
In den USA haben bisher 173 Millionen Menschen, mehr als 50 Prozent der Bevölkerung, mindestens eine Dosis eines Covid-19-Impfstoffs erhalten. Umfragen zeigen jedoch, dass Mitarbeiter im Gesundheitswesen zu den größten Impfskeptikern des Landes gehören. (afp/nmc)
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