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Kampf gegen Kinderarbeit: Siegel für fair hergestellte Batterien geplant

Kinderarbeit in Afrika. Kobalt, der wichtigste Bestandteil für Batterien wird unter anderem durch Kinderhände im Kongo abgebaut. Das soll nun verhindert werden.

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Rohstoff Kobalt, Hauptbestandteil bei der Batterieherstellung. Foto. SAMIR TOUNSI/AFP via Getty Images

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Mit einem eigenen Siegel will die internationale Industrie künftig auf fair hergestellte Batterien etwa für Elektrofahrzeuge hinweisen. Derzeit werden im Rahmen der Global Battery Alliance dafür Kriterien erarbeitet, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Industriekreisen erfuhr.
„Die Nachfrage nach Energiespeicherung wird in den nächsten zehn Jahren um den Faktor 20 wachsen“, sagte der Chef des luxemburgischen Rohstoffkonzerns Eurasian Resources Group (ERG), Benedikt Sobotka, der dpa. „Wir müssen sicherstellen, dass dieses explosive Wachstum nachhaltig, sozial verantwortlich und klimaschonend geschieht. Und wir müssen sofort die grassierende Kinderarbeit beenden.“ Dies sei das vorrangige Ziel der Global Battery Alliance, betonte Sobotka. Er leitet den Zusammenschluss gemeinsam mit BASF-Chef Martin Brudermüller.

Kobalt aus dem Kongo

Ein zentraler Bestandteil von Batterien ist Kobalt, das vor allem im politisch instabilen Kongo vorkommt. Das geplante Zertifikat soll unter anderem darauf hinweisen, dass zu dessen Abbau keine Kinderarbeit geleistet sowie Sicherheits- und Gesundheitsstandards eingehalten wurden. Brudermüller begrüßte die Richtlinien als „Meilenstein“ der Global Battery Alliance für eine nachhaltige und verantwortungsvolle Wertschöpfungskette.
Bereits während der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums in Davos hatten sich Dutzende Konzerne aus Bergbau, Chemie und Autoindustrie sowie internationale Organisationen auf Richtlinien zur nachhaltigen Nutzung von Batterien geeinigt, die nun konkretisiert werden sollen. Dabei sollen Herstellung und Recycling von Batterien verbessert sowie gut bezahlte Jobs geschaffen werden. Der Zusammenschluss sieht in den Plänen auch einen Beitrag für den Klimaschutz. So könnten mit einem verbesserten Batterienkreislauf etwa 30 Prozent der umweltschädlichen Emissionen bei Transport und Energie eingespart werden.
An der Global Battery Alliance unter dem Dach des Weltwirtschaftsforums sind aus Deutschland die Autobauer BMW und Volkswagen sowie dessen Tochter Audi, die Softwareschmiede SAP und die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) beteiligt. Mit an Bord sind unter anderen die US-Konzerne Microsoft und Google.

Prozess gegen Konzerne wegen Kinderarbeit

Die Menschenrechtsorganisation International Rights Advocates (IRA) hatte im Dezember 2019 vor dem US-Bezirksgericht in Washington eine Sammelklage für 14 Familien aus dem Kongo eingereicht. Ihre Kinder wurden bei der Arbeit in den Minen getötet, schwer verletzt, gelähmt oder verstümmelt.
Mit der Klage richtet sich die Menschenrechtsorganisation gegen die IT-Top-Firmen Apple, Microsoft, Tesla, Dell und die Google-Tochtergesellschaft Alphabet. Ihnen wird vorgeworfen, die Ausbeutung der Kinder zu unterstützen und sie zu missbrauchen. Die Kinder erhalten für die Arbeit in den Minen täglich ein oder zwei Dollar für die Lieferung von Kobalt – einen Stoff, der für die Lithium-Ionen-Akkus unentbehrlich ist. (dpa/sua)

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