Insider zu neuer Clinton-Ermittlung: Massenkündigungen beim FBI setzten Comey unter Druck - Sein Alleingang macht Obama wütend
Die überraschende Wiederaufnahme der Ermittlungen gegen Hillary Clinton soll ein Alleingang des FBI-Chefs Comey sein. Das schreibt die britische "Daily Mail" am Sonntag unter Berufung auf einen Comey nahestehenden Insider – und durch einen sehr Clinton-kritischen Autor.

FBI-Chef James Comey sah in einer Anhörung zur Mail-Affäre keine kriminelle Absicht bei Hillary Clinton.
Foto: Michael Reynolds/dpa
Warum das, wenige Tage vor der Wahl? Das fragt sich derzeit Amerika zur neuerlichen Ermittlung des FBI gegen Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton. Die britische „Daily Mail“ schrieb am Sonntag unter Berufung auf einen Insider, dass die Sache ein überraschender Alleingang des FBI-Chef Comey war – und das auch US-Präsident Obama sehr wütend auf Comey sei.
Er habe die Ermittlungen in der Email-Affäre wieder aufgenommen, da er dem Druck von rebellierenden FBI-Mitarbeitern nicht mehr länger standhalten konnte. Die Stimmung im FBI sei vergiftet gewesen, seitdem er im Juli von einer Anzeige gegen Clinton abgesehen hatte. Auf dem Schreibtisch des FBI-Chefs sollen sich Kündigungsschreiben enttäuschter Mitarbeiter gestapelt haben, die Moral im FBI hatte einen Tiefststand erreicht. Langjährige und hochrangige Mitarbeiter hätten ihn nicht mehr gegrüßt und ihm ihr Vertrauen entzogen. Man habe Comey Opportunismus vorgeworfen, da er Clinton mit einem blauen Auge habe davon kommen lassen.
Sorge vor Anklage wegen politischer Begünstigung Clintons
Comey hatte außerdem Sorgen, dass die Republikaner ihn nach der Wahl wegen politischer Begünstigung Clintons anklagen könnten. Der neue Email-Fund war für ihn deshalb eine willkommene Gelegenheit, die Sache zu drehen: Bisher unbekannte Emails waren auf einem Laptop von Anthony Weiner aufgetaucht waren – dem Noch-Ehemann von Clintons Vertrauter Huma Abedin. Insgesamt soll es um 650.000 Emails gehen, berichtete das Wallstreet Journal. (Gegen Weiner wird wegen einer Sexting-Affäre ermittelt.)
Comeys Ankündigung, die Ermittlungen wieder aufzunehmen, war 11 Tage vor der US-Präsidentschaftswahl ein Schock für Loretta Lynch, die Generalstaatsanwältin der US-Regierung und auch das Justizministerium.
„Jim sagte mir, dass Lynch und Obama extrem wütend auf ihn sind“, so der Insider im „Mail“-Artikel. Lynch und Obama hätten Comey zwar nicht direkt kontaktiert, „aber durch Dritte unmissverständlich klar gemacht, dass sie seinen Versuch, sein Ansehen zu retten, nicht billigen.“
Der „Daily Mail“-Artikel wurde von Ed Klein, geschrieben, einem Bestseller- und New York Times-Autor der gerade sein viertes Enthüllungs-Buch über die Clintons seit 2005 veröffentlicht hat – unter dem Titel „Guilty as Sin“ / „Schuldig wie die Sünde“.
Wähler wollen sich umentscheiden
Laut „Deutsche Wirtschafts Nachrichten“ hat die Nachricht von den neuen Ermittlungen gegen Clinton für Unruhe bei Wählern gesorgt. Anhand der Trend-Entwicklung bei Google sehe man, dass unmittelbar nach der Ankündigung die Zahl der Suchanfrage „change early vote“ signifikant anstieg. Das heißt, Menschen googelten, wie sie ihre als „early vote“ abgegebene Stimme ändern können.

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