Iran: Wirtschaftsfragen beherrschen letzte TV-Debatte vor Präsidentenwahl
Wirtschaftspolitik und Korruption - das sind die zwei großen Themen, über die gestern die sechs iranischen Präsidentschaftskandidaten bei der letzten TV-Debatte, eine Woche vor der Wahl, gestritten haben.

Anhänger des Iranischen Präsidenten Hassan Rohani. Foto: ATTA KENARE/AFP/Getty Images
Foto: ATTA KENARE/AFP/Getty Images
Die sechs Kandidaten bei der Präsidentenwahl im Iran haben eine Woche vor dem Wahltermin bei der letzten Fernseh-Debatte vor allem über Fragen der Wirtschaftspolitik und der Korruption gestritten.
Präsident Hassan Rohani sagte, er wolle sich in den kommenden vier Jahren für den Abbau der verbliebenen internationalen Sanktionen einsetzen. Viele Sanktionen seien bereits gelockert, dadurch seien Investitionen im Umfang von umgerechnet 14 Milliarden Euro möglich, ein Drittel davon für die Armen, sagte Rohani.
Der konservative Teheraner Bürgermeister Mohammed Bagher Ghalibaf kritisierte den wirtschaftspolitischen Stillstand in den vergangenen Jahren. “Ein Baum, der in vier Jahren keine Früchte getragen hat, wird auch in der Zukunft nichts Positives hervorbringen”, griff Ghalibaf den moderaten Präsidenten an.
Der Geistliche Ebrahim Raisi warf Rohani vor, während seiner Amtszeit sei der Anteil der Armen in der Bevölkerung von 23 auf 33 Prozent angestiegen.
Rohani ist es zwar gelungen, mit der Beilegung des jahrelangen Atomkonflikts durch Verhandlungen mit den fünf UN-Vetomächten und Deutschland die Aufhebung schmerzhafter Handels- und Finanzsanktionen zu erreichen. Doch der erhoffte Wirtschaftsaufschwung blieb aus, da viele westliche Firmen weiterhin Investitionen im Iran scheuen.
Ghalibaf stellte Rohani als den Vertreter der “obersten vier Prozent” der Bevölkerung hin. Rohani versicherte seinerseits, er habe 2005 über Ghalibaf ein Dossier erhalten, bei dessen Veröffentlichung seine künftige Karriere blockiert worden wäre. (afp)
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