Waffenruhe im Gazastreifen
Israel schickt Mossad-Chef zu Gaza-Verhandlungen nach Katar
Die israelische Regierung hat angekündigt, der Chef des Geheimdienstes Mossad werde an den Gesprächen für eine Waffenruhe im Gazastreifen in Katar teilnehmen.

Mossad-Chef David Barnea führt derzeit für Israel die indirekten Gespräche über einen Geisel-Deal. (Archivbild)
Foto: Gil Cohen-Magen/Pool AFP/AP/dpa
David Barnea werde am Sonntag nach Doha reisen, teilte das Büro von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Donnerstag mit. Bei Gesprächen mit dem Chef des US-Geheimdienstes CIA, Bill Burns, und Katars Regierungschef Mohammed bin Abdulrahman al-Thani werde es darum gehen, inwiefern die Verhandlungen für eine Befreiung der Hamas-Geiseln wieder aufgenommen werden könnten.
US-Außenminister Antony Blinken sagte bei einem Besuch in Doha, die Unterhändler, die über eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Befreiung der Geiseln verhandeln, würden sich in den kommenden Tagen erneut treffen. „Wir haben über Optionen gesprochen, diesen Moment zu nutzen“, sagte er.
Offizielle Vertreter Israels und der USA gehen davon aus, dass sich mit dem Tod von Hamas-Chef Jahja Sinwar eine Möglichkeit bietet, die seit August unterbrochenen Gespräche wieder aufzunehmen. Sinwar, der am 16. Oktober von der israelischen Armee getötet worden war, galt als Hindernis bei dem Ringen um eine Einigung über die Freilassung der 97 israelischen Geiseln, die sich noch in Hamas-Gefangenschaft befinden.
Al-Thani erklärte, Katars Unterhändler hätten die Gespräche mit der Hamas nach dem Tod Sinwars wieder aufgenommen. Er fügte hinzu, dass auch Gespräche zwischen Ägypten und der Hamas im Gange seien. Über eine Teilnahme von Vertretern der Islamisten an den Waffenruhe-Gesprächen wurde nichts bekannt.
Die USA, Ägypten und Katar hatten seit Monaten erfolglos versucht, zwischen Israel und der Hamas eine Einigung über eine Waffenruhe für den Gazastreifen und die Freilassung der Geiseln zu vermitteln.
Nach dem Bekanntwerden der möglichen Wiederaufnahme der Gespräche forderten Angehörige der Geiseln, Netanjahu müsse den israelischen Unterhändlern „alle Befugnisse geben, um eine Einigung zu erreichen“. „Die Zeit drängt“, fügten sie hinzu. Es brauche „maximalen“ internationalen Druck auf die Hamas. (afp)
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