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plus-icon„Vorsitzender handelte in böser Absicht"

Kanadische Lehrerin kritisiert Pro-Transgender-Bücher und wird suspendiert

Der Fall ist zwei Jahre her. Eine kanadische Lehrerin kritisierte die Frühsexualisierung von Grundschülern und wurde als „transphob“ beschimpft. Sie hat seither nie wieder unterrichtet. Mit ihrer Klage will sie Lehrer vor ähnlichen Angriffen schützen.

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Bücher in einer Schulbibliothek auf einem Archivfoto

Foto: John Moore/Getty Images

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Lesedauer: 6 Min.


Eine Lehrerin einer kanadischen Schule im Bundesstaat Ontario zog vor Gericht, nachdem sie wegen einer Kritik an pro-Transgender-Büchern in der Schulbücherei vom Unterricht suspendiert und „verleumdet“ worden war. Die Schulbehörde forderte das Gericht auf, die Klage abzuweisen. Das lehnte der Richter jedoch ab.
„Was hier geschehen ist, sollte in einer demokratischen Gesellschaft nicht vorkommen“, sagte James Ramsay, Richter am obersten Gerichtshof von Ontario, in seiner Entscheidung nach Angaben der Zeitung „National Post“.“
Der Menschenrechtskodex verbiete keine öffentliche Diskussion über Transgender-Themen, auch nicht im Zusammenhang mit Minderjährigen. „Er verbietet keine öffentliche Diskussion über irgendetwas“, so der Richter weiter.

Bücher suggerieren, Geschlechtsumwandlung ist „cool“

Der Fall ist jetzt fast zwei Jahre her. Für eine Schulratssitzung Anfang 2022 hatte Carolyn Burjoski einen Vortrag vorbereitet. Es ging um Bücher für Grundschulkinder, die ihrer Ansicht nach Geschlechtsumwandlungen mit Pubertätsblockern und Hormontherapie als „cool“ verherrlichten.
Das Kuratorium stoppte die Lehrerin noch während ihrer Rede und wies darauf hin, dass sie damit gegen Ontarios Menschenrechtskodex verstoße. Was dann folgte, war ein Disziplinarverfahren und die Suspension vom Unterricht.
Die Personalabteilung teilte der Lehrerin mit, dass sie bis zu einer formellen Untersuchung nicht unterrichten dürfe. Die Personalabteilung verbot ihr zudem, mit Kollegen und Schülern in Kontakt zu treten. Burjoski sagte, der Vorfall habe ihr psychisch schwer zugesetzt, sodass sie vorzeitig in Pension ging.

Schulbehörde blockiert Präsentation

Burjoski hat ihre Geschichte auf der Website cancelledteacher.com veröffentlicht und darin sehr detailliert beschrieben, was damals genau vorgefallen war. Zur Zeit des Vorfalls war die Lehrerin bereits seit 20 Jahren in Ontario tätig.
Auf der Schulratssitzung habe Burjoski Auszüge aus dem Buch „Rick“ von Alex Gino vorgelesen und die Altersangemessenheit der sexuellen Inhalte kritisiert. In dem Buch stellt ein Junge seine sexuelle Identität infrage, weil er nicht an nackte Mädchen denkt. Später identifiziert er sich als asexuell und tritt einem Regenbogenclub der Schule bei.
„Während ich dieses Buch las, dachte ich: ‘Vielleicht hat Rick noch keine sexuellen Gefühle, weil er ein Kind ist‘“, so Burjoski.
„Es beunruhigt mich, dass es Jungen dazu bringt, sich zu fragen, ob etwas mit ihnen nicht stimmt, wenn sie nicht ständig an nackte Mädchen denken. Welche Botschaft sendet dies an Mädchen der 3. oder 4. Klasse. Sie sind Kinder. Lasst sie in Ruhe erwachsen werden und hört auf mit der Frühsexualisierung.“

Der damalige Vorsitzende des Kuratoriums, Scott Piatkowski, habe Burjoskis Vortrag nach eigener Aussage unterbrochen, wie Epoch Times damals berichtete. Später bezeichnete er Burjoskis Kommentare gegenüber Medien als „transphob“.
Video der Sitzung entfernt

Der Vorstand habe dann „sehr schnell“ das Video der Sitzung entfernt, damit die Öffentlichkeit ihre Aussagen nicht nachprüfen könne, so Burjoski.
„Er schrieb mir Bemerkungen zu, die ich nicht gemacht habe, bezeichnete sie als hasserfüllt und beschuldigte mich, gegen den Menschenrechtskodex zu verstoßen“, erklärte die Lehrerin in einer Videobotschaft, die sie auf X veröffentlichte. Sie respektiere die Rechte von Transgender-Personen.

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Schließlich reichte Burjoski eine Verleumdungsklage gegen das Kuratorium und den Vorsitzenden Piatkowski ein. Das Gericht gab am 23. November ihrer Klage statt und sprach ihr 30.000 kanadische Dollar (20.143 Euro) an Gerichtskosten zu.
Richter Ramsay erklärte, sie dürfe den Fall weiterverfolgen.
„Der Vorsitzende handelte in böser Absicht oder zumindest hat er die Wahrheit rücksichtslos missachtet“, urteilte er.
„[Burjoski] wurde beschuldigt, gegen den Menschenrechtskodex verstoßen zu haben, das Existenzrecht von Trans-Personen infrage gestellt zu haben und Hassreden gehalten zu haben. Sie hat nichts von alledem getan“, so das Gericht.
Entscheidung des Vorsitzenden, eine legitime Meinung zu unterbinden, sei „willkürlich“ und „peinlich fehlerhaft“ gewesen. Man könne zu Recht schließen, dass er die Klägerin absichtlich persönlich angegriffen habe, um sich vor der Öffentlichkeit zu rechtfertigen, sagte Ramsay.
„Ich glaube, dass dieser Vorfall ein ernsthaftes Problem aufgedeckt hat – nämlich, dass die Schulbehörden Sprache und Menschenrechtsgesetze als Waffen benutzen, um jeden zum Schweigen zu bringen, der ihre Politik infrage stellt“, sagte die Lehrerin.
Burjoski sagte, sie wolle mit ihrer Klage andere Lehrer schützen.

Weitere Klage

Burjoski hat zudem eine Klage eingereicht, in der sie einfordert, den Vortrag im Schulrat in voller Länge zu halten.
Auf ihrer Website schreibt sie, dass für den Vortrag ursprünglich zehn Minuten eingeplant waren, sie aber nach vier Minuten unterbrochen wurde.
Auf einem für Burjoski eingerichtetes GoFundMe wurden bis zum 25. November 2023 über 65.000 kanadische Dollar (45.662 Euro) gesammelt. Mit dem Geld sollen die Gerichtsprozesse finanziert werden.
Die Epoch Times hat Piatkowski und die Schulbehörde um Stellungnahme gebeten, aber bis zum Redaktionsschluss keine Antwort erhalten.

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