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Konflikt um Tempelberg: USA und UN schalten sich ein

Der Streit zwischen Israelis und Palästinensern nimmt kein Ende. Nun schalten sich die USA und die Vereinten Nationen ein.

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Israeli borderguards patrol the Western Wall in Jerusalem's Old City on July 14, 2017, following an attack. Three assailants opened fire on Israeli police in Jerusalem's Old City before fleeing to a nearby highly sensitive holy site and being killed by security forces, Israeli police said. / AFP PHOTO / AHMAD GHARABLI

Foto: Photo credit should read AHMAD GHARABLI/AFP/Getty Images

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Lesedauer: 3 Min.

Die USA haben sich in den eskalierenden Streit zwischen Israelis und Palästinensern um den Jerusalemer Tempelberg eingeschaltet. Der Nahost-Beauftragter der USA, Jason Greenblatt, reiste am Montag nach Israel, um dabei zu helfen, die Spannungen in der Region abzubauen.
Auch die Vereinten Nationen zeigten sich alarmiert: Der UN-Sicherheitsrat setzte für Montag eine Dringlichkeitssitzung an. Das Treffen wurde von Frankreich, Schweden und Ägypten beantragt. Das Gremium will über Möglichkeiten zu einer Deeskalation des Konflikts beraten. Auch die Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) will in der kommenden Woche in Istanbul über die Krise beraten, wie sie am Montag erklärte.
Nach dem tödlichen Angriff auf zwei israelische Polizisten in der Jerusalemer Altstadt war der Konflikt Mitte Juli erneut eskaliert. Israel verschärfte nach dem Angriff die Sicherheitskontrollen für Muslime am Tempelberg. Metalldetektoren wurden angebracht und zusätzliche Überwachungskameras installiert. Mit dieser Maßnahme wolle Israel mehr Kontrolle über den Tempelberg übernehmen, beklagen die Palästinenser. Der Tempelberg ist sowohl Juden als auch Muslimen heilig.
Seit Freitag kamen in dem Konflikt drei Israelis und fünf Palästinenser ums Leben. Die jüngste Gewalttat in der Region ereignete sich am Montag: Ein Palästinenser griff nahe Tel Aviv einen Israeli mit einem Messer an. Beim Fluchtversuch konnte der Angreifer nach Polizeiangaben festgenommen werden. Der arabischstämmige Israeli wurde demnach nicht lebensbedrohlich verletzt. Die Polizei vermutet, der Palästinenser sei davon ausgegangen, dass das 32-jährige Opfer jüdisch sei.
Am Sonntag wurde außerdem ein israelischer Wachmann in der israelischen Botschaft der jordanischen Hauptstadt Amman mit einem Schraubenzieher attackiert, wie das israelische Außenministerium mitteilte. Der Wachmann habe den Angreifer daraufhin erschossen und versehentlich auch einen zweiten Jordanier getroffen. Beide Jordanier wurden getötet, der Israeli wurde verletzt.
Israel hat laut jordanischen Regierungskreisen noch nicht bewilligt, dass der Wachmann in Amman verhört werden kann. Israels Außenministerium gab an, der Mann genieße diplomatische Immunität. Am Montag erklärte Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu, der Wachmann solle zurück nach Israel gebracht werden. “Wir halten Kontakt zu den jordanischen Behörden, um den Fall schnellstmöglich abzuschließen”, teilte Netanjahu mit.
In Amman hatten zuvor 8.000 Menschen gegen das israelische Vorgehen am Tempelberg demonstriert. Darunter waren auch Demonstranten der Islamischen Aktionsfront, dem jordanischen Zweig der Muslimbruderschaft. Ob der Vorfall damit im Zusammenhang steht, ist noch unklar.

Jordanier protestieren am 21. Juli 2017 gegen die israelischen Maßnahmen am Tempelberg. Amman, Jordanien.

Foto: KHALIL MAZRAAWI/AFP/Getty Images

(afp)

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