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Konfuzius-Institute: Chinesische Gehirnwäsche an deutschen Universitäten und Schulen

Hinter scheinbar harmlosen Teezeremonien und Sprachkursen verstecke sich, so FDP-Bildungsexperte Jens Brandenburg "die eiskalte Propaganda eines autoritären Regimes. Das hat an unseren Hochschulen nichts verloren." Konfuzius-Institute sind auf Spionage und die Infiltration mit kommunistischer Staatspropaganda ausgerichtet.

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Weltweit betreibt die Kommunistisiche Partei Chinas rund 500 Konfuzius-Institute an Hochschulen. In Deutschland gibt es 19 dieser Institute.

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Lesedauer: 5 Min.

Deutschlands Universitäten bekommen langsam Klarheit über die wahre Natur der Konfuzius-Institute: Die Infiltration mit kommunistischer Parteipropaganda, die auf die Zerstörung der westlichen Wertegesellschaft und eine kommunistische Weltherrschaft ausgerichtet ist. Doch längst nicht alle Unis haben verstanden, worum es geht.

Viele Unis sehen keine Gefahr oder wollen sie nicht sehen

So vertritt Anja-Désirée Senz, Prorektorin der Universität Heidelberg die Auffassung, Konfuzius-Institute hätten nur kulturelle Aufgaben – eben Teezeremonien, Sprachen, chinesische Musik. Dass sie damit falsch liegen dürfte, gibt sie gegenüber der “Rhein-Neckar-Zeitung” aber auch selbst zu.
„Wenn einem Projektmittelgeber [China] Inhalte nicht gefallen, gibt er keine Mittel dafür … Das in der Folge nicht jedes Thema gleichermaßen aufgegriffen wird, ist durchaus denkbar”, so Senz.
Auch die Universität Freiburg, die Freie Universität Berlin und die Universität Göttingen sehen keine Gründe für eine Kündigung der Kooperationen. Freiburg habe den Vertrag kürzlich verlängert. Göttingen hält die Institute für “nicht staatlich”. Und die FU Berlin, die seit Oktober die Stiftungsprofessur für Andreas Guder von “Hanban” bezahlt bekommt, sieht keine Gründe für eine Einflussnahme Chinas. Guder war ehemals Institutsdirektor an der Uni Göttingen, wie der “Tagesspiegel” berichtet.
Andererseits ist allen irgendwie doch klar, dass mit den Konfuzius-Instituten etwas nicht stimmt. So findet Volker Stanzel, Mitglied im Verwaltungsrat des Göttinger Konfuzius-Instituts und ehemaliger Botschafter in China die Institute „von ihrer Ausrichtung her dubios“.
Hinter scheinbar harmlosen Teezeremonien und Sprachkursen verstecke sich, so FDP-Bildungsexperte Jens Brandenburg gegenüber der “Zeit”:
„die eiskalte Propaganda eines autoritären Regimes. Das hat an unseren Hochschulen nichts verloren.”

Die Gelder für die Konfuzius-Institute stammen von „Hanban, einer außenpolitischen Kulturorganisation, die mit der Zentralabteilung der KP Chinas „United Front Work Department“ („Vereinigte Arbeitsfront) verbunden ist. Die Verwendung der Gelder wird von Mitarbeitern der chinesischen Botschaften und Konsulate überwacht.

Konfuzius-Institute untergraben wichtige akademische Prinzipien der Autonomie und Forschungsfreiheit. Sie zielen darauf ab, die von der KP Chinas bevorzugte Darstellungsweise der Ereignisse zu fördern, die Geschichte Chinas zu verzerren und die schreckliche Menschenrechtsbilanz der KP Chinas zu verschweigen. In einigen Lehrräumen der Konfuzius-Institute werden Zitate von Mao Tse-tung an die Wand gehängt. Auf den ersten Blick behaupten die Konfuzius-Institute, die chinesische Kultur zu lehren, doch in Wirklichkeit fördern sie die kommunistische Lehre und vermitteln die von der kommunistischen Partei gewünschte Parteikultur.

Uni Hamburg will Finanzierung wegen fehlender Unabhängigkeit streichen

Einer Sprecherin der Universität Hamburg zufolge soll „eine Finanzierung [des dort angesiedelten Konfuzius-Institutes] nicht weiter vorgesehen“ sein. Dabei habe die Sprecherin offen gelassen, ob die Kooperation beendet werde.
Maßgeblich sei die “fehlende Unabhängigkeit” von Chinas kommunistischer Propaganda. Dies unterlegt ein Vorfall aus 2015. Das Hamburger Institut berichtete damals über das Massaker am Tiananmen-Platz, dem “Platz des Himmlischen Friedens”. Daraufhin wurde dem chinesischen Direktor gekündigt. Dies berichtete der “Tagesspiegel”.

Universität Düsseldorf hat Konfuzius-Institut gekündigt

Auch den Verantwortlichen an der Universität Bonn dämmert es. Das dort im Jahr 2017 angesiedelte Konfuzius-Institut soll momentan „in Revision“ sein, wie die “Welt” berichtete. Dabei geht es aber nur um die Frage, wie die Kooperation künftig ausgestaltet werden soll.
Nach Informationen vom “Tagesspiegel” soll die Universität Düsseldorf die Kooperation bereits im Jahr 2016 gekündigt haben. Die Kündigung sei „kein Schritt, den eine Universität leichtfertig unternimmt“, sagte ein Sprecher. Die Vertragslaufzeitbindung läuft im April 2020 aus.
Neben Missachtung der Forschungsperspektive kritisiert der Sprecher eine intransparente Zusammenarbeit. Nach Angaben der Stadt sei noch nicht klar, in welcher Form es künftig ein Konfuzius-Institut geben könnte und wie die Finanzierung aussehen soll.

Ausland ist Vorreiter bei der Schließung von Konfuzius-Instituten

Der China-Analytiker Andreas Fulda von der University of Nottingham in England warnte kürzlich:
„Konfuzius-Institute haben … nichts an Universitäten zu suchen. Das ist eine Art Ideen-Wäsche, wo politischer Propaganda der Stempel der Unbedenklichkeit gegeben wird.”
Bis Ende 2017 gab es laut unvollständigen Statistiken 525 Konfuzius-Institute an Hochschulen in 146 Ländern und 1.113 Konfuzius-Klassenzimmer (für Grund- und Mittelschulen). 19 Konfuzius-Institute entfallen auf Deutschland.
Doch die Konfuzius-Institute werden weniger: In den USA, Kanada, Schweden, Belgien oder Frankreich wurden Institute wegen Bedenken der politischen Einflussnahme oder wegen Spionage geschlossen. Vor gut sechs Jahren wurde das erste Konfuzius-Institut geschlossen. Weltweit folgten 30 weitere Schließungen. Schweden hat inzwischen gar keine Konfuzius-Institute mehr.
In den USA haben mehr als 20 Universitäten und Colleges angekündigt, Konfuzius-Institute zu schließen (Stand Oktober 2019). Weitere US-Universitäten wie die Universität of Kansas und die Universität von Delaware wollen ihr Konfuzius-Institut in 2020 schließen. Der Grund: Politische Einflussnahme und Spionage können nicht ausgeschlossen werden.

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