Erster Wahlgang
Kroaten wählen neuen Präsidenten – Amtsinhaber Milanovic gilt als Favorit
Insgesamt stehen acht Kandidaten zur Auswahl: Heute wird in Kroatien ein neuer Präsident gewählt. Offizielle Ergebnisse werden für den späten Abend erwartet.

Der Präsidentschaftskandidat der HDZ, Dragan Primorac, bei der Wahl am 29. Dezember 2024 in einem Wahllokal in Zagreb. Die Kroaten wählen einen neuen Präsidenten. Die erste Runde findet am 29. Dezember statt, die zweite am 12. Januar. Foto. Damir Sencar/AFP via Getty Images
In Kroatien haben die Menschen am Sonntag einen neuen Präsidenten gewählt. Die Wahllokale öffneten um 7:00 Uhr und schließen zwölf Stunden später – die offiziellen Ergebnisse werden für Sonntagabend erwartet.
Amtsinhaber Zoran Milanovic lag in jüngsten Umfragen zwar vorn – Experten gehen jedoch davon aus, dass keiner der insgesamt acht Kandidaten im ersten Wahlgang die notwendige Mehrheit von 50 Prozent der Stimmen erreichen wird.
Damit dürfte es auf eine Stichwahl am 12. Januar hinauslaufen. Milanovics wichtigster Herausforderer ist der Mediziner und Wissenschaftler Dragan Primorac von der konservativen HDZ.
Milanovic vs. Primorac
Der 58-jährige Milanovic ist seit fast zwei Jahrzehnten eine der führenden und schillerndsten politischen Persönlichkeiten Kroatiens. Von 2011 bis 2016 war er Ministerpräsident, das Amt des Staatschefs übernahm der Politiker der oppositionellen Sozialdemokratischen Partei (SDP) im Jahr 2020.
Während des Wahlkampfes hatten die beiden aussichtsreichsten Kandidaten sich gegenseitig verspottet und beleidigt. Milanovic nannte seinen Herausforderer Primorac „falsch wie ein 13-Euro-Schein und langweilig wie ein Freundschaftsspiel“.
Für Primorac ist der 58-jährige Milanovic „ein Präsident, dem nichts heilig ist, weder das Vaterland noch die Arbeit“, der „um 11:30 Uhr aufsteht“.
Das EU-Land Kroatien mit seinen 3,8 Millionen Einwohnern kämpft derzeit mit einer hohen Inflation, mit weit verbreiteter Korruption und einem Arbeitskräftemangel.
Der Präsident hat zwar vor allem repräsentative Aufgaben, viele Menschen im Land betrachten den Staatschef dennoch als Garant für Stabilität und ein reibungsloses Funktionieren der Institutionen. (afp/red)
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