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Waffenstillstand mit Libanon

Libanons Regierungschef fordert Israels Truppen zum Abzug auf

Nach Beginn der Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah am Mittwochmorgen fordert der Libanon Israel dazu auf, sich an die Bedingungen der Waffenruhe zu halten und sich aus dem Grenzgebiet zurückzuziehen.

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Der geschäftsführende Ministerpräsident des Libanons, Nadschib Mikati. (Archivbild)

Foto: Hassan Ammar/AP/dpa

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Lesedauer: 2 Min.

Nach dem Inkrafttreten einer Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon hat der libanesische Regierungschef Israel aufgefordert, seine Soldaten wie vereinbart aus dem Grenzgebiet abzuziehen.
„Ich verlange, dass der israelische Feind sich an das Waffenruheabkommen hält und abzieht“, sagte Ministerpräsident Nadschib Mikati am Mittwoch. Er hoffe, dass das Abkommen ein neues Kapitel in der Geschichte des Landes eröffne und in den kommenden Tagen ein neuer libanesischer Präsident gewählt werde. Der Libanon hat seit mehr als zwei Jahren kein Staatsoberhaupt.
Der libanesische Parlamentspräsident Nabih Berri rief die vor den Kämpfen zwischen Israel und der Hisbollah geflüchteten Bewohner derweil zur Rückkehr in ihre Häuser auf – im Gegensatz zur Armeeführung, die die Flüchtlinge zuvor zum Abwarten aufgefordert hatte. Auch Berri sprach sich für die rasche Wahl eines Präsidenten aus.

Waffenruhe seit Mittwochmorgen

Mehr als ein Jahr nach Beginn heftiger Kämpfe zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon war am frühen Mittwochmorgen eine von den USA und Frankreich vermittelte Waffenruhe in Kraft getreten. Das israelische Sicherheitskabinett hatte die Vereinbarung zur Feuerpause am Dienstagabend gebilligt.
Die Vereinbarung sieht vor, dass sich Israel und die Hisbollah schrittweise aus dem Südlibanon zurückziehen. Stattdessen soll die libanesische Armee Stellungen entlang der Grenze zu Israel beziehen.
Die mit dem Iran und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen verbündete Hisbollah hatte nach dem Großangriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 mit regelmäßigen Raketenangriffen vom Süden des Libanon aus eine zweite Front gegen Israel eröffnet.
Als Reaktion beschoss Israel Hisbollah-Ziele im Nachbarland. Seit Mitte September hatte die israelische Armee ihre Angriffe deutlich verstärkt, zudem startete sie Ende September Bodeneinsätze im Süden des Libanon.
Seit Beginn des Konflikts wurden im Libanon nach Regierungsangaben mehr als 3800 Menschen getötet. Mehr als 900.000 Menschen flohen nach UN-Angaben in dem Land vor den Kämpfen. Auf israelischer Seite wurden nach Behördenangaben 82 Soldaten und 47 Zivilisten getötet und zehntausende Menschen vertrieben. (afp/red)

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