Londoner Großbrand mit mindestens 12 Toten: Skandalöse Sicherheitsmängel – Politik tat nichts
Nach dem verheerenden Großbrand in einem Londoner Wohnblock wurden eklatante Sicherheitsmängel und Politikversagen bekannt. Schon seit Jahren war vor der Brandgefahr im Grenfell-Tower gewarnt worden.

Der Grenfell Tower in London hat 27 Stockwerke und ging heute Nacht wie eine Fackel in Flammen auf.
Foto: ADRIAN DENNIS/AFP/Getty Images
Sechs Menschen starben und 74 wurden verletzt: Das sind die bisherigen offiziellen Angaben zum Feuer im Londoner Grenfell Tower. Mit weiteren Todesopfern wird gerechnet. Das 27-stöckige Gebäude war heute Nacht über mehrere Etagen hinweg in Flammen aufgegangen. Wie das Feuer ausbrach, ist noch ungeklärt. Laut Augenzeugen brannte die Außenfassade des Gebäudes wie Zunder.
Um die Sicherheit in den Sozialwohnungen, in denen überwiegend die muslimische Einwanderer-Community wohnte, hatte sich jahrelang weder Politik noch Wohnungsverwaltung geschert. Das kam nun durch Medienberichte heraus.
Ein Bewohner des Hauses, der entkommen konnte, sagte zum Guardian:
„Es gab keine Feueralarmanlagen auf den Korridoren, keine Sprinkler. Nichts. Es gab nur Rauchmelder in den Wohnungen und auch die gingen nicht an.“ (Einwohner)
4.000 Hochhäuser ohne Sprinkler
Hinzukam, dass bereits nach einem Londoner Wohnblock-Brand im Jahr 2009 klar war, dass viele ähnliche Häuser unzureichend gegen Feuer geschützt waren. Rund 4.000 Hochhäuser Großbritanniens hätte man mit Sprinkler-Anlagen nachrüsten müssen, kam damals heraus.
Im Lakanal House hatte sich 2009 ein Feuer innerhalb von nur vier Minuten ausgebreitet, was sechs Menschen das Leben kostete. Dies hätte „ein Weckruf“ sein müssen, so der Labour-Abgeordnete Jim Fitzpatrick, der mehr als 20 Jahre lang Feuerwehrmann war.
Er sagte heute morgen laut „Mirror“, dass sich die Regierung geweigert hatte, die nötigen Sprinkler-Anlagen in Hochhäuser einzubauen.
Vermietungsgesellschaft wie die “Mafia”
Bis zu 600 Menschen könnten sich zum Zeitpunkt des Brandes in dem Haus aufgehalten haben. Wegen des Ramadans waren es möglicherweise weniger als sonst, schreibt RT deutsch.
Londons Bürgermeister Sadiq Khan sagte in einem Statement:
„„In den kommenden Tagen werden viele Fragen auftauchen bezüglich der Ursache dieser Tragödie – und ich versichere den Londonern, dass wir alle Antworten darauf bekommen werden.” (Londons Bürgermeister Sadiq Khan)
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